Urlaub im Winter:Die Kanaren sind fast ausgebucht

Urlaub im Winter: Sommer, Sonne, Meer, davon träumen die Menschen, wenn der Winter einzieht. Die Frage der Sicherheit spielt in diesem Jahr keine so große Rolle.

Sommer, Sonne, Meer, davon träumen die Menschen, wenn der Winter einzieht. Die Frage der Sicherheit spielt in diesem Jahr keine so große Rolle.

(Foto: Christian Endt)

Die Erdinger zieht es in wärmere Gefilde, doch die Auswahl ist nur noch begrenzt

Von Gerhard Wilhelm, Erding

Wenn die Tage kürzer werden und das Wetter schmuddeliger, zieht es viele im Urlaub in wärmere Länder. Doch wer hofft, für die Winterferien noch eine große Auswahl an Zielen zu haben, der wird enttäuscht sein: Vor allem die kanarischen Inseln sind sehr gefragt, dort sind nur noch wenige Plätze frei, wie die Erdinger Reisebüros mitteilen. Wer es sich leisten kann, macht aber gleich eine Fernreise. Das Thema Sicherheit spielt in diesem Jahr ausnahmsweise keine so große Rolle. Nur bei Reisen in die Türkei gibt es bei einigen noch Bedenken. Und wer jetzt keine Urlaubstage mehr hat oder kein Geld, der bucht den nächsten Sommerurlaub. Familien bleiben am liebsten in Deutschland.

"Gefragt sind die Kanaren, aber im Vergleich zu den vergangenen Jahren auch wieder Ägypten und die Arabischen Emirate", sagt Fabio Elentscheff vom Reisebüro Flugbörse in Erding. "Bei den Kanaren ist vieles allerdings jetzt schon ausgebucht für die Winterferien. Zudem sind die Inseln ziemlich teuer zu dieser Zeit", sagt der Inhaber des Reisebüros. Wer preissensibler sei, müsse daher auf andere Länder wie beispielsweise Ägypten ausweichen. Kosten von bis zu 1500 Euro pro Woche und Person in einem besseren Hotel seien auf den Kanaren keine Seltenheit. Eine geringere Rolle spielten in diesem Jahr Terrorwarnungen, sagt Elentscheff. Wenn ein Anschlag passiere, habe das meist nur kurzfristig Auswirkungen. Das bestätigt auch Chiara Topp vom Reisemarkt Erding.

Auch dort sind die Kanaren oder Ägypten gefragt, aber viele Erdinger zieht es auch noch weiter weg. "Viele wollen nach Asien, aber auch Australien ist heuer beliebt. Bei den Kanaren oder Ägypten ist schon vieles ausgebucht." Sie empfiehlt als Alternative die Arabischen Emirate. "Im Vergleich zu den kanarischen Inseln im Winter ist es dort auch nicht so teurer", sagt sie. Wer allerdings mit Familie unterwegs sei, würde eher in Europa Urlaub machen und buche jetzt schon den Sommerurlaub 2019 - und am häufigsten im eigenen Land, das immer noch das Reiseziel Nummer eins sei. Ob es in einem Land sicher sei, diese Frage werde zurzeit aber am ehesten noch bei Reisen in die Türkei gestellt.

Auch Angelika Huber vom Reisebüro Scharf denkt, dass es mit der Türkei dauern wird, bis wieder so viele dorthin fahren werden. Vom Preisverhältnis sei die Türkei aber schwer schlagbar. Auch beim Reisebüro Scharf sind die Kanaren und Ägypten als Winterreiseziel gefragt, aber immer mehr Erdinger ziehe es in die Ferne, während der klassische Winterurlaub mit Skifahren kaum gefragt werde. Er sei einfach für viele Familien zu teuer geworden. Wenn, dann würde man spontan in die Berge fahren, wenn auch Schnee liegt. Eher buche man Wellnessurlaube. "Was wirklich boomt, sind Kreuzfahrten", sagt Angelika Huber. Zudem gebe es den Trend, bereits jetzt den Sommerurlaub zu buchen. "Viele wollen den Frühbucherrabatt mitnehmen oder die Planung einfach jetzt schon vom Tisch haben."

Bei Monika Hagl vom gleichnamigen Reisebüro in Dorfen sitzt gerade ein Kunde, der im März nach Thailand will. Auch bei ihr werden Fernreisen in der kälteren Jahreszeit gebucht. Und derzeit auch schon wegen des Frühbucherrabatts der Sommerurlaub. Wer der Kälte entfliehen möchte und ein Ziel mit maximal sechs Stunden Flugzeit will, den ziehe es auf die Kapverden oder in die Arabischen Emirate. Immer öfter würden auch in ihrem Reisebüro Kreuzfahrten nachgefragt. "Das Angebot ist mittlerweile sehr groß, und es ist für jeden was dabei", sagt Monika Hagl. Auch Skiurlaube seien noch gefragt, aber in der Regel nur für drei bis vier Tage. Auch das Thema Wellness spiele eine größere Rolle angesichts unsicherer Schneeverhältnisse.

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