Süddeutsche Zeitung

Urkundenübergabe:Lieber Helfer statt Polizist

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Grünaug und Mau bleiben Naturschutzwächter

Von David Kirchner, Erding

Franz Josef Grünaug und Wolfgang Mau sind für weitere drei Jahre zum Naturschutzwächter bestellt worden. Die beiden hatten das Ehrenamt 2014 von den langjährigen Naturschutzwächtern Siegfried Bals und Erich Hertle übernommen. Bei der Urkundenübergabe im Landratsamt betonte Landrat Martin Bayerstorfer die "hervorragende Zusammenarbeit" zwischen der Unteren Naturschutzbehörde und den ehrenamtlichen Helfern. Er könne den Naturschutzwächtern nur danken und sie für ihre "tolle und wichtige Arbeit für die Natur in höchsten Tönen loben".

Auf Grundlage des Bayerische Naturschutzgesetz sowie der Verordnung über die Naturschutzwacht besteht Grünaugs und Maus gesetzlicher Auftrag darin, "Zuwiderhandlungen gegen Umweltvorschriften festzustellen, zu unterbinden sowie bei der Verfolgung solcher Zuwiderhandlungen mitzuwirken". Zu den üblichen Verstößen gehörten beispielsweise das Abladen von Müll oder wenn Hunde ohne Leine im Wald herumlaufen, erklärten die beiden Naturschutzwächter.

Viel wichtiger als solche repressiven Maßnahmen sei für sie jedoch die Aufklärungs und Beratung der Bevölkerung. "Wir wollen auf Zusammenhänge in der Natur aufmerksam machen und die Leute so sensibilisieren", sagte Grünaug. Man sei also mehr "Bewusstseinsschaffer" denn "Hilfspolizist", ergänzte Mau. Es komme bei der Bevölkerung natürlich viel besser an, wenn ein ehrenamtlicher Helfer den Umweltsünder auf sein Fehlverhalten hinweise, als wenn ein Polizist sofort ein Bußgeld ausstellt.

Die Arbeit der Naturschutzwächter lässt sich somit als eine "Betreuung der Natur" zusammenfassen, die beispielsweise auch die Erfassung und Meldung von Veränderungen in der Natur sowie die Beteiligung an Landschaftspflegemaßnahmen beinhaltet. Rund 15 Stunden im Monat wenden die beiden Männer für ihr Ehrenamt monatlich auf. Dabei übernimmt der Erdinger Wolfgang Mau die westliche Landkreishälfte, Franz Josef Grünaug aus Dorfen den Ostteil. Natürlich müsse man einiges an Zeit aufwenden und viel mit dem Auto durch die Gegend fahren, aber der Erhalt der Natur sei ihm ein so großes Anliegen, dass er das gerne in Kauf nehme, sagte Grünaug. Außerdem gebe es einen positiven Nebeneffekt: "Dadurch lerne ich den Landkreis richtig gut kennen."

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Quelle:
SZ vom 05.08.2017
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