Unmut in den sozialen Medien:Postbank zieht sich aus Dorfen zurück

Filiale am Marienplatz schließt am 3. Dezember, Partnerfiliale wird in den Rewe-Markt verlegt

Von Thomas Daller, Dorfen

Seit geraumer Zeit ist bekannt, dass die Post ihre Filiale in Dorfen Ende 2018 schließen will. In den vergangenen Monaten wurde noch nach einer Partnerfiliale gesucht, die Pakete annimmt. Nun hat die Post per Aushang die Details mitgeteilt: Die Post mitsamt der Postbank am Marienplatz in Dorfen schließt am 3. Dezember, eine Partnerfiliale der Post wird beim Rewe in der Haager Straße 60 eröffnet. Die Postbank zieht sich aus Dorfen zurück, ihre nächste Filiale befindet sich dann in Erding, Dorfener Straße 17. In Dorfen ist die Verärgerung groß, vor allem, weil die Filiale eine hohe Kundenfrequenz hatte.

Die Post hatte in den Sommermonaten dieses Jahres versucht, mit einem Einzelhändler zu kooperieren, um dort eine Verkaufsstelle einzurichten. Ziel war ein ähnliches Konzept wie im Getränkemarkt Kratzer und im Edeka Singer. Die Partner sollten dafür einen Grundbetrag und eine Provision erhalten. Die Suche gestaltete sich allerdings schwierig, weil viele Geschäftsleute in der Innenstadt abwinkten. Eine Post im Einzelhandel bringt zwar eine größere Kundenfrequenz, erfahrungsgemäß decken die Einnahmen durch das Postgeschäft jedoch nicht die zusätzlichen Personalausgaben. Nun hat die Post in der Rewe-Filiale auf der Galgenwiese doch einen Partnerfiliale gefunden. Aber für die Postbank in Dorfen bedeutet es das Aus.

Die Post begründet dies mit den Veränderungen im Bankgeschäft. Der Markt und das Verhalten der Kunden verändere sich, die Postbank stelle sich darauf ein und biete ihren Kunden unterschiedliche neue Filialformate mit differenzierten Produkt- und Serviceangeboten, teilte sie mit. Für Dorfen bedeutet das, dass die Filiale geschlossen wird. Neben der Postbank-Filiale in Erding können Kunden künftig auch an der Shell-Tankstelle in Erding in der Münchner Straße sowie am Automaten der Deutschen Bank am Erdinger Bahnhof Geld abheben.

In den sozialen Medien beschweren sich viele Dorfener, dass es von Dezember an dann keinen Automaten mehr in Dorfen gibt. Insbesondere für ältere Menschen, die nicht mehr mobil seien, werde das ein Problem. Man wirft der Post schlechten Service vor, immerhin sei Dorfen eine Stadt und zu einer Stadt gehöre auch eine Postfiliale. Der Unmut bündelt sich vor allem in Empfehlungen, die Bank zu wechseln und Kunde einer der beiden örtlichen Banken zu werden. Alternativ wird darüber diskutiert, dass es bei vielen Discountern möglich sei, ab einem bestimmten Einkaufswert Geld abzuheben. Allerdings habe das den Nachteil, dass man an Sonn- und Feiertagen diese Möglichkeit nicht nutzen könne. Der Ärger ist groß.

Durch die Verlagerung der Partnerfiliale in den Rewe-Markt werden auch die Postfächer dort aufgestellt. Im Markt können Pakete und Briefe aufgegeben und abgeholt sowie nationale und internationale Expresslieferungen versandt werden. Auch Postident, die persönliche Identifikation und die Antragsannahme Rentenservice werden dort geboten. Brief- und Paketsendungen, die nicht zugestellt werden konnten, werden dort ebenfalls hinterlegt. Auch Geschäftskundenbedienung ist im Markt möglich. Das heißt, auch Postwurfsendungen können dort eingeliefert werden. Eine weitere Partnerfiliale soll bei Schreibwaren Meier-Hammerschmidt in der Innenstadt eröffnet werden, dort sollen aber nur Privatkunden bedient werden.

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