Süddeutsche Zeitung

Umweltsünden dokumentiert:Greenwashing als Film-Thema

Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) und die Ökologische Partei Deutschland (ÖDP) zeigen am Donnerstag, 19. April, um 20 Uhr im Kinocafé Taufkirchen den Film "Die grüne Lüge".

Greenwashing, so der Film, sei die bewusste Täuschung von Verbrauchern. Große Konzerne versuchten mit Hilfe gezielter PR-Maßnahmen oder Image-Kampagnen sich den Anschein umweltfreundlichen und verantwortungsbewussten Handelns zu verleihen, obwohl das in Wahrheit keineswegs so ist. Darum geht es in der sehenswerten Dokumentation von Werner Boote. Gemeinsam mit der konzernkritischen Journalistin und Buchautorin Kathrin Hartmann ("Aus kontrolliertem Raubbau") reist Boote von Österreich nach Indonesien, Brasilien, in die USA und nach Deutschland. Sie und Hartmann besuchen dort Orte, die von der Zerstörungsgewalt hinter dem Greenwashing zeugen. Unter anderem stehen die beiden inmitten des brandgerodeten Regenwaldes und erleben die ehemalige grüne Lunge der Welt als apokalyptischen Albtraum. Sie besuchen die indonesische Palmöl-Konferenz IPOC, wo sich der Innenminister des Landes über die Umweltschützer lustig macht. "Es gibt kein nachhaltig produziertes Palmöl, weil es nur dort wächst, wo vorher Regenwald war", macht Hartmann deutlich. Und auch das aufwendigste Greenwashing ist ungleich billiger als die Veränderung der Produktionsbedingungen.

Auch wenn die Reise einigen Greenwashing-Schauplätzen dieser Erde den Zuschauer fassungslos oder wütend macht, "Die grüne Lüge" berge auch Hoffnung. Denn Aufklärung und entschiedenes Handeln der Konsumenten können die Welt von ihrer Zerstörung bewahren. KAB und ÖDP laden im Anschluss an dem Film zur Diskussion ein.

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SZ vom 19.04.2018 / SZ
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