Turnhalle der Zentralschule:Stimmgewaltiges Großereignis

Giuseppe Verdi

Giuseppe Verdi.

(Foto: Süddeutsche Zeitung Photo)

Ernst Bartmann und Lydia Ulrich-Riedl bereiten mit den Dorfener Chören und einem Symphonieorchester zwei Aufführungen von Verdis Reqiem vor

Von Florian Tempel, Dorfen

Die Dorfener Sänger haben wieder einmal Großes vor. Alle paar Jahre holen die Kirchenmusiker und Chorleiter Ernst Bartmann und Lydia Ulrich-Riedl alle - oder doch fast alle - Dorfener Chöre zusammen, um sich gemeinsam an ein stimmgewaltiges Großereignis zu wagen. In diesem Jahr ist es das Requiem des italienischen Opernkomponisten Giuseppe Verdi aus dem Jahr 1874. Geplant sind zwei Aufführungen in der Dreifachturnhalle der Mittelschule am Samstag und Sonntag, 24. und 25. November. Etwa 180 Sängerinnen und Sänger im Alter von acht bis 80 Jahre, ein kompletten Symphonieorchester mit gut 40 Musikern und großartige Solisten werden sich dann auf der Bühne drängen - und für das Publikum werden 652 Sitzplätze bereitstehen.

So viele Mitwirkende wie bei Verdis Requiem, "das hat man nicht alle Tage", freut sich Ernst Bartmann, in dessen Händen die musikalische Gesamtleitung liegt. Allerdings sind derartige Großveranstaltungen in Dorfen keineswegs unbekannt. Vor fünf Jahren waren es ähnlich viele Sänger und Musiker, als man im Oktober 2013 zum 200 Jahr-Jubiläum der Pfarrei Maria Dorfen ein großes Festkonzert gab. Damals standen zwei andere große Werke für Chor und Orchester auf dem Programm: Das "Te Deum" von Anton Bruckner und die 9. Symphonie von Ludwig van Beethoven mit dem Welthit "Freude schöner Götterfunken". Ein anderes Dorfener Großereignis war 2009 die Aufführung des Oratoriums "Elias" von Felix Mendelssohn-Bartholdy, als Benefizkonzert für die damals renovierungsbedürftige Kirche Mariä Himmelfahrt. "Jetzt haben uns die Leute wieder gefragt, wann gibt es wieder was Großes", sagt Lydia Ulrich-Riedl.

Es scheint ganz die Zeit für Großereignisse mit Chormusik im Landkreis zu sein. Zum Auftakt der Internationalen Orgelwoche Erding war das eben zuvor erwähnte "Te Deum" von Bruckner in Erding mit dem großen Chor der Stadtpfarrkirche St. Johannes und einem hervorragend besetzten Orchester zu erleben. Noch weniger lang zurück liegt die Aufführung von Giacomo Puccinis "Messa di Gloria" durch die Chorgemeinschaft Altenerding. Auch dazu war ein wunderbares, komplettes Symphonieorchester mit vielen Profimusikern zusammengetrommelt worden. Und zu beiden Konzerten waren auch brillante Solisten engagiert. Ein Unterschied zwischen Erding, Altenerding und Dorfen ist aber, dass die Zahl der mitwirkenden Sänger in Dorfen noch weitaus größer ist. Es sind so viele, dass es auch unmöglich ist, das Verdi-Requiem etwa - wie die Großkonzerte in Erding - in der Kirche zur Aufführung zu bringen. Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt ist zwar groß, für weit über 200 Sänger und Musiker aber zu klein.

Für die technisches Organisation hat man im Cäcilienverein Maria Dorfen eine eigene Gruppe gebildet, die vom Vorsitzenden Arnold Holler geleitet wird. Der Aufwand ist nicht ohne. In der Dorfener Dreifachturnhalle muss zum Beispiel Teppichboden verlegt werden, um den Boden zu schützen. Den Teppich leihen sich die Dorfener bei ihren Nachbarn in Taufkirchen aus. Auch die Bühne für Chor und Orchester muss aufgebaut und die bereits erwähnte 652 Stühle fürs Publikum aufgestellt werden.

Die Sänger und Sängerinnen des Kirchenchors, des Chors Lyrico Vocale, des Dorfener Männerchors sowie des Schüler- und des Jugendchors proben bereits seit Juni für die zwei großen Abende. Im ersten Teil des Konzerts werden zwei Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy erklingen: seine Vertonung des Psalm 95 sowie der Hymnus "Hör mein Bitten". Bei Letzterem wird ein Teil des Sopran-Solos vom Schülerchor gesungen. Ansonsten singt die Sopran-Partie Petra Bartmann. Beim Hauptereignis des Abends, dem Verdi-Requiem, übernimmt die Opernsängerin Dorothee Koch die Sopran-Soli. Sie ist dem Dorfener Publikum schon aus mehreren Opera Incognita-Inszenierungen bekannt. Eine weitere Solisten ist die viel beschäftigte Mezzosopranistin Dorothea Spilger aus Landshut. Die beiden südamerikanischen Tenöre Juan Pablo Marín und Rubén Mora reisen für je einen Abend aus Stuttgart an. Mit dem Bariton Martin Ulrich ist zudem noch ein Dorfener als Solist mit von der Partie.

Verdi Requiem, Sa. 24. Nov., 19 Uhr, So. 25. Nov., 16 Uhr, Turnhalle der Zentralschule Dorfen, Vorverkauf bei Ticket Treff Dorfen, Tel. 08081/1393

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