Therme Erding:Wasser im Hotel

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Die Feuerwehr kümmert sich. Und der Betrieb in der Therme Erding konnte weiterlaufen. Im Hotel gab es allerdings Handlungsbedarf, nachdem ein Gast bemerkt hatte, dass plötzlich Wasser über die Wand gelaufen ist. (Foto: Gerhard Wilhelm (oh))

Auch die Therme Erding ist von Überschwemmungen am Montag betroffen, der Betrieb geht jedoch weiter

Von Gerhard Wilhelm, Erding

Land unter hieß es am Montag auch bei der Therme Erding. Kurz vor 9 Uhr wurde deshalb bei der Erdinger Feuerwehr Vollalarm ausgelöst. Der Itzlinger Graben, der am Hotel Victory vorbei fließt, war über seine Ufer getreten, und aus dem kleinen Bach wurde ein brauner Strom, der den Hochwasserschutz der Therme an der Stelle überwunden hatte. Menschen waren aber zu keiner Zeit gefährdet, da das Wasser nur das Untergeschoss des Hotels überflutete. Eine Evakuierung sei deshalb nie Thema gewesen, sagt Thermen-Betreiber Jörg Wund, da im überfluteten Bereich nur Mitarbeiter und das Lager seien und die Gäste in den Obergeschossen. Der Betrieb sei im Hotel und in der Therme normal weiter gegangen. Über die Schadenshöhe konnte Wund nur spekulieren.

Die Spundwand habe an der Stelle einen Höhe von zwei Meter, was für ein Jahrhunderthochwasser reichen hätte sollen, sagt der Thermenbetreiber. Ein Hotelgast habe gesehen, wie das Wasser plötzlich über die Wand geflossen sei. "Das ging ganz schnell. Innerhalb von Minuten", sagt Wund. Eigentlich sei die Spundwand für ein HK 100, ein Jahrhunderthochwasser, ausgelegt. "Aber 100 ist heute gar nichts mehr. Alle zehn Jahre haben wir das mittlerweile. Die Natur hat uns diesbezüglich in den vergangenen Monaten viel gelehrt", sagt Jörg Wund. "Wir machen jetzt das Beste daraus. Die Feuerwehr ist da, das Galaxy ist in Betrieb, die Saunawelt auch."

Erdings Oberbürgermeister Max Gotz (CSU), der sich vor Ort ein Bild machte, betonte: "Jetzt versteht man vielleicht, warum ich darauf dränge, dass wir mit dem Hochwasserschutz bei Gewässern dritter Ordnung weiter kommen müssen. Jetzt können auch Mitglieder von Bürgerinitiativen sehen, dass alles keine utopischen Planungen sind. Hier sieht man die Realität. Und wie voll der Bach ist."

Wenn man sich das Einzugsgebiet des Itzlinger Grabens ansehe, dann müsse man dauerhaft mit solchen Ereignissen rechnen, sagt Gotz. "Es gibt nur eines: auf die Tube drücken, mit den Planungen voran kommen. Zum Glück sind hier keine Menschen betroffen. Man darf sich gar nicht vorstellen, dass dort unten vielleicht Menschen geschlafen hätten", sagt Gotz. Zum Glück sei inzwischen auch die Feuerwehr für solche Ereignisse gut ausgerüstet. Der Einsatz an der Therme dauerte trotz "massiven Kräfteeinsatz", wie Stadtbrandinspektor Markus Gebauer sagte, bis nach 17 Uhr.

© SZ vom 31.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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