Therme Erding:Unabhängiger dank Photovoltaik

Therme Erding: Die neuen Photovoltaikmodule auf dem Dach des Hotel Victory der Therme können etwa 100 Kilowattstunden Strom liefern.

Die neuen Photovoltaikmodule auf dem Dach des Hotel Victory der Therme können etwa 100 Kilowattstunden Strom liefern.

(Foto: privat)

Das Unternehmen installiert die ersten Module zur Gewinnung von Solarstrom auf dem Dach des Hotels Victory. Im Endausbau soll auf einer Fläche von mehr als 10 000 Quadratmetern Strom erzeugt werden.

Von Gerhard Wilhelm, Erding

Die Therme Erding hat den ersten Schritt zu einer größeren Unabhängigkeit beim Strom gemacht: Ende 2022 wurden die ersten Photovoltaikmodule auf dem Dach des Hotel Victory installiert. Sie sollen bis zu 100 Kilowattstunden Strom liefern. "Unser Ziel ist es, in den nächsten Monaten alle Dachflächen mit Photovoltaik-Paneelen zu versehen. Damit werden wir energietechnisch unabhängiger und noch nachhaltiger", sagt Jörg Wund, Inhaber der Erdinger Therme. Wenn alles montiert sei, könnten 40 Prozent des Stroms durch Photovoltaik generiert werden", hofft Wund.

Neben dem Dach des Hotel Victory soll demnächst das Dach des Gäste- und Mitarbeiterhauses zum Energielieferanten mit 90 Photovoltaikmodulen werden. Darüber hinaus soll dieses Jahr auch noch das oberste Parkhausdeck mit Photovoltaikanlagen überdacht werden. Das werde nochmal 500 Kilowattstunden bringen, so Geschäftsführer Marcus Maier. Im Endausbau sollen es mehr als 10 000 Quadratmeter an Modulen sein, welche dann an sonnigen Tagen bis zu 75 Prozent des Strombedarfs in Eigenleistung produzieren. Derzeit muss die Therme den Strom tagesaktuell auf dem Spot-Markt einkaufen, wie der Thermeninhaber sagt. Zeitweise habe die Kilowattstunde das Vierfache von früher gekostet, aktuell seien es 200 Prozent. Beim Erdgas muss die Therme weniger tief in die Tasche greifen. "Wir haben vor dem Krieg bis 2024 eingekauft. Davon profitieren wir jetzt."

Das angeschlossene Blockheizkraftwerk liefert außerdem neben Strom auch Wärme

Regenerative Energie spielt laut der Therme bereits von Anfang an eine wichtige Rolle. Dank der fünf zu öffnenden Glasdächer könne jeder Sonnenstrahl genutzt und dadurch Heiz- und Lüftungsenergie gespart werden. Die geothermische Nutzung des 65 Grad Celsius warmen Thermalwasser aus 2,3 Kilometer Tiefe verringere zudem den CO₂-Verbrauch ebenfalls seit 1999. Das 2014 angeschlossene Blockheizkraftwerk liefert außerdem neben Strom auch Wärme für die Anlage. Im Zuge der Sanierungsarbeiten sei während der Corona-Pandemie zudem komplett auf energieeffiziente LED-Leuchtmittel umgerüstet worden, wie Marketing-Managerin Regina Killy mitteilt.

Einer der Gründe, warum jetzt der Ausbau der Photovoltaik forciert wird, seien natürlich die gestiegenen Energiepreise. Die Therme muss im Jahr immerhin durchschnittlich drei Millionen Kilowattstunden kaufen. Bis zu 75 Prozent des zugekauften Stroms soll künftig selber produziert werden. Die Idee, Solarstrom zu nutzen, habe man bei der Therme schon lange gehabt, da sich die großen Dachflächen dafür anbieten, aber bisher sei die Installation gescheitert, weil der sogenannte Übertragungsnetzbetreiber angezweifelt habe, dass man vom erzeugten Strom exakt die Anteile beziffern könne, die selber verbraucht werden und die, die eingespeist werden. Zumal auch das angeschlossene Blockheizkraftwerk Strom liefere.

Demnächst geht die 19. Indoor-Rutsche in Betrieb

Aber nicht nur beim Thema regenerative Energie ist bei der Therme kein Stillstand. Auch im Rutschenbereich "Galaxy" setzt man auf Neues und eröffnet am Montag, 23. Januar, die 19. Indoor-Rutsche: die speziell entwickelte 120 Meter lange Big-Bang-Reifenrutsche.

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