Therme Erding:Spannende Bauphase

Die Zufahrt soll mit einem Kreisverkehr optimiert werden. Dafür muss die Straße zeitweise komplett gesperrt werden - und die Badegäste müssen umgeleitet werden

Von Antonia Steiger, Erding

Seit zwölf Jahren ringt die Stadt Erding laut OB Max Gotz (CSU) um eine Verbesserung der Verkehrsanbindung der Therme. Jetzt ist man offenbar einen großen Schritt vorangekommen: Dort, wo die Thermenallee in die Straße Am Wasserwerk einmündet, soll ein Kreisverkehr entstehen. Man hat in Erding gute Erfahrungen mit Kreisverkehren gemacht, daher überwiegt unter den Stadträten die Zuversicht. Spannend dürfte allerdings der Bauverlauf selbst werden.

Persönliche Gespräche habe er mit den Thermenbetreibern geführt, sagte Gotz in der Sitzung des Planungs- und Bauausschusses; nun sei eine Lösung herbeigeführt worden. Und jetzt, wo man sich geeinigt hat, könnte es auch noch ganz schnell gehen: Die Arbeiten könnten im August dieses Jahres beginnen und dieses Jahr auch noch abgeschlossen werden, falls Verträge zur Grundstücksverfügbarkeit zügig abgeschlossen werden. Die spannendste Frage ist dabei, ob die Stadt für die Bauphase benachbarte Grundstücke nutzen darf. Der Kreisverkehr selbst kann auf städtischem Grund gebaut werden.

Entscheidend ist, dass für den Bau die Straße komplett gesperrt werden muss, wie Harald Woellert, Leiter des städtischen Tiefbauamtes den Stadträten in der Sitzung erläuterte. Dürfte die Stadt Flächen vorübergehend pachten, könnte der Verkehr zur Therme während des Baus wenigstens über eine Einbahnstraße über den Itzlinger Friedhof umgeleitet werden. Andernfalls müsste man sich über andere Lösungen Gedanken machen, zum Beispiel den gesamten Verkehr über Itzling und Bergham umzuleiten. Eine befremdliche Vorstellung angesichts von Rückstaus von anfahrenden Thermenbesuchern auf der alten B 388, die an besonders gut besuchten Tagen bis fast nach Moosinning reichen. Ein "Worst Case" sei eine Umleitung über Bergham und Itzling, stellte daher auch Woellert klar.

Der künftige Kreisverkehr soll nicht nur den Verkehr zur Therme flüssig ableiten, er soll auch dem Anschluss des neuen Wohngebietes Südlicher Thermengarten an das Verkehrsnetz dienen. Dieser Anschluss ist ohnehin bereits in der Planung, weswegen die Tiefbaufirma, die den Auftrag für die Erschließung des Wohngebietes mitsamt Abbiegespur bekommen hat, sich nun über eine Auftragserweiterung freuen darf. Auch unter dem Gesichtspunkt der Zeitersparnis gilt dies als die beste Lösung. Die Stadtverwaltung rechnet für den Bau des Kreisels mit Kosten in Höhe von 875 000 Euro. Der Kreisel soll einen Durchmesser von 33 Metern bekommen und liegt damit in der Mitte der in Erding schon gebauten Kreisel: An der Sigwolfstraße gibt es einen mit 31 Meter Durchmesser und an der Dachauer Straße einen mit 35 Meter Durchmesser. Auf Nachfrage von Jürgen Beil (Freien Wähler) bestätigte Stadtbaumeister Sebastian Henrich, dass Traktoren mit Anhänger durch diesen Kreisverkehr durchfahren können. Der Kreisverkehr bekommt an allen vier Zufahrten Fahrbahnteiler, die als Überquerungshilfen für Fußgänger und Radfahrer genutzt werden können.

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