Umbaupläne:Therme Erding soll für sechs Millionen saniert und erweitert werden

Neue Liegeflächen, neue Kuppel, neue Lüftung: Geschäftsführer Jörg Wund nutzt die Zwangspause in der Therme Erding. Die Leute wollen mehr Ruhe und Platz - das werde auch nach der Pandemie noch gelten. Am Wochenende darf das Hotel Victory mit Wellenbad und Garten öffnen.

Von Gerhard Wilhelm, Erding

Exakt 301 Tage ist am heutigen Donnerstag die Erdinger Therme seit Beginn der Corona-Pandemie geschlossen. Am Samstag, 22. Mai, öffnet zumindest das Hotel Victory mit Wellenbad und Garten. Auf 46 Millionen Euro beziffert Jörg Wund, der Betreiber der Erdinger und Bad Wörishofener Therme, den bisherigen Umsatzverlust. Wann in die gesamte Thermenwelt mit Familien- und Saunabereich wieder Gäste dürfen, ist ungewiss, aber Wund ist sich sicher: "Das Konzept der Thermenwelt ist aktueller denn je." Und deshalb wird der Stillstand für vorgezogene Sanierungsmaßnahmen, neue Technik und die Erweiterung der Liegeflächen genutzt.

Insgesamt rund sechs Millionen Euro investiert der Geschäftsführer in die Maßnahmen. Den größten Teil, vier bis fünf Millionen Euro, verschlingt die Sanierung des ältesten Teils der Therme: Die Kuppel und die umliegenden Dachflächen werden komplett neu eingedeckt. Die Sanierung der Kuppel habe er eh für die kommenden Jahren eingeplant, sagt Jörg Wund. Doch das hätte man nicht bei laufenden Betrieb machen können.

Funktioniert habe dies jetzt nur, weil die Firma die alten Schablonen von damals für die Platten gefunden habe. Insofern habe die Schließung zumindest etwas Gutes. Und auch der Neubau der Badewasser- und Steuerungstechnik läuft derzeit, auch die gesamte Lüftungsanlage ist neu - das zweite große Sanierungsprojekt. "Unser Ziel ist es, so viel wie möglich zu sanieren und die Schließung so effektiv zu nutzen, wie man kann." Bis August soll alles fertig sein, dann soll auch die Wiedereröffnung gefeiert werden, hofft Wund.

Und die Gäste sollen über die Neuheiten staunen. Darunter sind zwei neue Liegeflächen. Auf der Saunaempore soll eine zweistöckige Sky Lounge mit 37 Himmelbetten und 40 Doppelliegen auf der darüberliegenden Panorama-Empore entstehen. "Die Leute wollen mehr Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten und schätzen Distanz", habe man festgestellt, sagt Wund. Und dieser Wunsch werde sich bestimmt durch die Corona-Pandemie verstärken.

Für die 900 Quadratmeter große Sky-Lounge schätzt der Geschäftsführer die Kosten auf rund 400 000 Euro. Sogar rund 500 000 Euro soll das zweite Projekt kosten: Im Bereich des Wellenbades sollen 16 je rund 25 Quadratmeter große Plattformen in rund vier Meter Höhe entstehen. Gestützt auf freistehende "Stahlbäume". Bei den Summen fällt der Einbau eines neuen Aufzugs für 90 000 Euro kaum ins Gewicht.

Was der Gast nie zu sehen bekommt: den immensen technischen Aufwand im Kellergeschoss der Therme, der benötigt wird, um oben den Eindruck eines Urlaubsparadieses mit 35 Saunen und Dampfbädern, 27 Rutschen und 34 Pools und Wasserbecken zu schaffen. Im Untergeschoss liegen kilometerlange Röhren, Leitungen, Schaltkästen und auch 19 zwei Meter hohe Mehrschichtfilter, derzeit ist alles eine Baustelle.

Sogar ein kleiner Bagger steht im Keller. Elektro- und Wasserleitungen werden erneuert, die Steuerungen, die teilweise aus den 1990er-Jahren stammt, werden ausgetauscht, ein neues Schwallwasserbecken entsteht. "Das ist wie bei einer OP am offenen Brustkorb", sagt Wund angesichts der Baustellen im Keller.

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