Süddeutsche Zeitung

Therme Erding:Geburtstagsparty unter Palmen

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Vor 20 Jahren wurde der erste Abschnitt eröffnet. Das Urlaubsparadies ist mittlerweile der größte Besuchermagnet in Bayern. Investor Jörg Wund kündigt weiteren Ausbau an

Von Thomas Daller, Erding

Vor 20 Jahren hat die Familie Wund die Therme Erding eröffnet. 25 Millionen Euro hatten sie damals in den ersten Bauabschnitt investiert. Mittlerweile sind 225 Millionen Euro in die nunmehr größte Therme der Welt geflossen, und 25 Millionen Gäste haben sie seither besucht. Diese herausragende unternehmerische Erfolgsgeschichte hat Jörg Wund nun gefeiert und auch die "mutigen Männer der ersten Stunde" dazu eingeladen: den damaligen Landrat Xaver Bauer und den damaligen Erdinger Bürgermeister Karl-Heinz Bauernfeind, die das Projekt von Anfang an unterstützt hatten. "Kennst des Foto, wo mir zwoa in Badehosen drauf san?", fragte Bauer Bauernfeind. Im Oktober 1999 war es entstanden, als die Therme eröffnet hat.

Nach zwei Jahrzehnten haben die meisten Bäder die besten Zeiten hinter sich. Die Therme Erding hingegen ist nach wie vor ein Leuchtturmprojekt in der Tourismusbranche. Staatsministerin Kerstin Schreyer, die zur Jubiläumsfeier gekommen war, nannte die Therme nicht nur die größte, sondern auch die schönste der Welt. 1,8 Millionen Besucher haben sie im vergangenen Jahr besucht, damit ist die Therme der größte Besuchermagnet in Bayern, noch vor dem Schloss Neuschwanstein. "Besonders beeindruckend ist, dass Sie alle Generationen erreichen", sagte Schreyer. 1000 Arbeitsplätze seien im Laufe der Zeit in der Therme entstanden, bereits vier Mal habe der Freistaat das Familienunternehmen als "Bayerns best 50" ausgezeichnet.

Die Therme stehe für "pure Lebensfreude", sagte Landrat Martin Bayerstorfer. Man würde eigentlich nicht sofort den Landkreis Erding mit Tourismus in Verbindung bringen, aber genau das sei der Fall: Seit zehn Jahren verzeichne der Landkreis jährlich mehr als eine Million Übernachtungen - und das verdanke man in erster Linie der Therme.

Oberbürgermeister Max Gotz erinnerte an das große unternehmerische Risiko, das Josef und Jörg Wund damals eingegangen seien, als sie eine Saunalandschaft bauten, die es bis dato nicht gegeben habe: "Das war eine mutige Entscheidung." Die Therme sei zudem ein herausragendes Umweltprojekt: Millionen Menschen müssten nicht mit dem Flugzeug zu ihrem Urlaubsziel reisen. Außerdem sei die Therme in Verbindung mit dem Geothermieprojekt entstanden, das die Stadt Erding mit Wärme versorge.

Jörg Wund erinnerte daran, wie man vor 20 Jahren in nur eineinhalb Jahren den ersten Teil der Therme erbaut habe. 2007 habe man die Saunen groß erweitert und das Galaxy eröffnet. 2014 kam das Wellenbad und das Hotel Victory mit 400 Betten dazu. Seit Beginn habe man die Gesamtfläche auf 185 000 Quadratmeter fast verdreifacht. "Ich kann Ihnen garantieren, dass wir weiter wachsen werden", kündigte Wund an. "Ideen haben wir viele." Er werde gemeinsam mit der Stadt Erding schauen, wo noch Flächen zur Verfügung stehen. Außerdem werde man in den nächsten drei bis sechs Jahren eine Teilsanierung des ersten Abschnitts vornehmen. "Ich baue nicht für mich", betonte Wund. Er komme vielmehr den Wünschen sehr vieler Gäste nach. "Wir haben das Potenzial, und wir sollten das Potenzial nutzen. Wir sollten den Standort in den nächsten zehn bis 20 Jahren ausbauen, um so groß zu werden, dass wir einmalig sind. Wir haben die Chance, weiter zu wachsen, unsere Kunden wünschen es sich und wir sollten versuchen, diesem Wunsch nachzukommen."

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Quelle:
SZ vom 04.10.2019
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