Süddeutsche Zeitung

Taufkirchen:Mit Bus durch die Gemeinde

Neues Fahrzeug dreht kostenlos seine Runden

Von Thomas Daller, Taufkirchen

Die Gemeinde Taufkirchen hat auf ihrer Gemeindebuslinie ein neues Fahrzeug im Einsatz: Es handelt sich um einen Mercedes Sprinter mit acht Sitzen, der ein behindertengerechtes Niederflurfahrzeug ist. Rollstuhlfahrer und Rollator-Fahrer können dadurch selbst in den Bus einsteigen. Das Fahrzeug wurde vom neuen Taufkirchener Bürgermeister Stefan Haberl der Öffentlichkeit vorgestellt, und dreht nun schon seine Runden.

Als Beitrag zu einem bürgerfreundlichen Mobilitätskonzept hat der Taufkirchener Gemeinderat am 21. Januar dieses Jahres beschlossen, dass die Nutzung des Gemeindebusses künftig kostenlos sein werde. Senioren durften das Angebot bereits mehrere Jahre nutzen, wenn sie mit dem Bus zum Seniorennachmittag in das Mehrgenerationenhaus fuhren. Die jährlichen Kosten für den Betrieb belaufen sich für die Gemeinde auf rund 50 000 Euro. Die fehlenden Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf betragen rund 6000 Euro im Jahr.

Es war eine innovative Idee, als Taufkirchen am 1. September 2013 mit dem Gemeindebus startete. Denn Stadtbusse sind etwas Selbstverständliches, aber auf Gemeindeebene war Taufkirchen Vorreiter in der Region. Bereits das zweite Fahrzeug, das im März 2014 in den Dienst gestellt wurde, ebenfalls ein Mercedes Sprinter, hatte schon elektrische Türen und eine Einstiegshilfe. Gesponsert wurden die Fahrzeuge von der VR-Bank, dem Gewerbeverein und privaten Gewerbebetrieben, die Werbefolien anbringen durften.

Der Bus verkehrt von Montag bis Freitag im Halbstundentakt und fährt 27 Haltestellen an, darunter alle örtlichen Geschäfte, Ärzte, Kindergärten, das Waldbad und den Friedhof. Während der Volksfestzeit gibt es auch eine Sonderhaltestelle in Hilpolding, dem Ortsteil, in dem das Fest stattfindet. Beliebte Haltestellen sind nach Angaben des Busunternehmens Nagl, das die Linie betreibt, vor allem die Landessiedlung, der Edeka-Markt, der Gemeindekindergarten-Fichtenstraße und der Friedhof.

Die Buslinie ist nach Angaben der Gemeinde nicht nur ein Beitrag zum Umweltschutz, sondern entlastet auch das Verkehrsaufkommen im Ort. Zudem ist es für

Senioren ein Angebot zur Verbesserung ihrer Mobilität. 2019 nutzen 7050 Fahrgäste das Angebot, das sind etwa 29 Personen am Tag. Seit der Umstellung auf die kostenlose Nutzung seien die Zahlen weiter gestiegen, belastbare Zahlen gebe es aber noch nicht.

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Quelle:
SZ vom 11.05.2020
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