Gemeinde Taufkirchen:Multifunktionaler Kommunalbau

Die Planungen für ein weiteres Kinderhaus gehen voran. Die Kosten für die Gemeinde werden auf 5,9 Millionen Euro geschätzt.

Von Philipp Schmitt, Taufkirchen

Die Planungen für eine Kindertagesstätte an der Gutswiese in Taufkirchen schreiten voran. Der Gemeinderat hat sich am Dienstag einstimmig für eine Planungsvariante entschieden. Aus fünf Vorschlägen waren zwei Varianten in die engere Wahl gekommen und nun von der Architektin Annerose Rieger vom Münchner Architekten-Büro Haindl und Kollegen dem Gemeinderat präsentiert worden. Die Realisierung der neuen Kita wird der Architektin zufolge etwas mehr als 8,5 Millionen Euro kosten. Nach Abzug der zu erwartenden staatlichen Zuschüsse müsse die Gemeinde mit effektiven Kosten in Höhe von 5,9 Millionen Euro rechnen. Gleichwohl war das keineswegs die teuerste Variante. Die beschlossene Vorentwurfsplanung ist um einiges günstiger als der zweite von der Architektin präsentierte Vorschlag. Diese alternative Planungsoption würde nach Abzug der Fördergelder mit mehr als 6,5 Millionen Euro zu Buche schlagen. Es war jedoch gar nicht nur das Geld, das den Ausschlag gab. Dem Gemeinderat gefiel der günstiger Entwurf auch so besser und es wurde schnell klar, dass er das Rennen machen würde. Architektin Rieger sagte, dass der letztlich gewählte Entwurf im Vergleich zum anderen kompakter, kürzer und der Fassadenanteil kleiner sei, was auch die geringeren Kosten erklärt.

Im geplanten neuen Taufkirchener Kinderhaus an der Gutswiese sind mehrere Gruppen für Krippen- und Kindergartenkinder vorgesehen. Das dafür vorgesehene Grundstück ist den Ausführungen der Architektin nach gut bemessen und vergleichsweise groß. Die Kita soll sowohl aus städtebaulicher Sicht als auch aus Kostengründen die bekannte und bewährte Dachform eines Satteldachs erhalten. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach könnte Strom zum Eigenverbrauch liefern. Das macht bei einer Kita besonders Sinn, da ja nur tagsüber Betrieb und nachts nichts los ist. Die Kindertagesstätte werde zudem an das Fernwärmenetz angeschlossen, hieß es. Zur Straße soll als Lärmschutz ein Erdwall oder eine Lärmschutzwand errichtet werden.

Im Gebäude sind auch ein Hebammen- und eine Arztpraxis sowie Wohnungen geplant

In der Kindertagesstätte, die in L-Form mit "sehr wirtschaftlichen Grundriss gebaut" werde, wird es Gruppen-, Aufenthalts-, Ruhe- und Mehrzweck-Räume sowie eine Küche mit Mensa geben. Draußen gibt es einen abgeschirmten, geschützten Garten für die Kinder. Die Fassade des Kinderhauses soll Architektin Rieger zufolge "sehr kompakt" gestaltet werden. Das pädagogische Konzept und die Anforderungen an die Räume würden auf alle Fälle "komplett erfüllt".

Das relativ große Baufeld sollte nach Einschätzung der Architektin bei Bedarf den Bau weiterer Gebäude ermöglichen. Bei der beschlossenen Planungsvariante sei zudem positiv zu bewerten, dass die ebenfalls im Gebäude geplanten Räume für eine Hebammenpraxis und für das Zentrum der Familie im Erdgeschoss angeordnet werden können. Im Obergeschoss soll eine Hausarztpraxis Platz finden. Im Dachgeschoss sind gemeindeeigene Mietwohnungen geplant.

Das neue Kinderhaus soll als kommunale Einrichtung in Trägerschaft der Gemeinde die Kinderbetreuung anbieten. In der Sitzung im Februar hatte der Gemeinderat beschlossen, die Kindertagesstätte an der Gutswiese mit Krippe, Kindergarten, je einer Hausarzt- und Hebammen-Praxis, sowie Räume für das Zentrum der Familie und Wohnungen auf den Weg zu bringen. Die am Dienstag ausgewählte Entwurfsvariante soll nun weiter ausgearbeitet werden. "Nach einer gewissen Planreife wird die Planung wieder dem Gemeinderat vorgestellt", sagte Bürgermeister Stefan Haberl (CSU).

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