Taufkirchen:Dahoam is dahoam

Der Taufkirchener CSU-Bürgermeisterkandidat Stefan Haberl präsentiert in Moosen sein Wahlkampfprogramm. Lebensqualität stellt er dabei in den Mittelpunkt

Von Thomas Daller, Taufkirchen

Die Taufkirchener CSU hat am Mittwoch Abend in Moosen mit ihrem Bürgermeisterkandidat Stefan Haberl unter dem Motto "Lebensqualität dahoam" ihr Wahlprogramm vorgestellt. Unter anderem soll die Baulandausweisung zurückgefahren werden, es sollen mehr Fuß- und Radwege im Rahmen des Mobilitätskonzeptes erstellt werden, Haberl will einen Jugendbeirat installieren und einen "Heimatpreis" für das Ehrenamt einführen.

Bei der sehr gut besuchten Veranstaltung im Gasthaus Zuhr in Moosen wurde deutlich, dass Bürgermeister Franz Hofstetter große Fußstapfen hinterlässt, in die Haberl nun treten soll. Hofstetter hat in den vergangenen 24 Jahren die Infrastruktur der Gemeinde gründlich modernisiert und hinterlässt ein bestens bestelltes Feld. Haberl fehlen nun allerdings die großen Themen, es gibt kaum Nachholbedarf, wo er ansetzen könnte. Gemeinsam mit den Kandidaten für den Gemeinderat ist er bereits im Oktober in Klausur gegangen, in der man das Wahlprogramm ausgearbeitet hat. Bremsen will die CSU beim Zuzug: In den vergangenen zehn Jahren wuchs die Zahl der Gemeindebürger um 13 Prozent; also im Schnitt 1,3 Prozent pro Jahr. Künftig soll ein Prozent reichen. Vor allem für Einheimische soll es bezahlbaren Wohnraum geben.

Taufkirchen: Stefan Haberl will in Taufkirchen die Nachfolge von Franz Hofstetter antreten. Der 36-Jährige arbeitet derzeit als Kämmerer in Fraunberg.

Stefan Haberl will in Taufkirchen die Nachfolge von Franz Hofstetter antreten. Der 36-Jährige arbeitet derzeit als Kämmerer in Fraunberg.

(Foto: Renate Schmidt)

Haberl forderte zudem, dass in der kommenden Wahlperiode die B 388-Umfahrung endlich gebaut werden soll. Das liegt jedoch nicht in seinem Ermessen, sondern obliegt dem Staatlichen Bauamt, das wegen personeller Unterbesetzung das Projekt seit Jahren nicht auf die Reihe bekommt.

Vage blieb Haberl beim Mobilitätskonzept für die Gemeinde, das derzeit erst noch erstellt wird. Weil noch keine konkreten Vorschläge auf dem Tisch liegen, beschränkte sich der Bürgermeisterkandidat auf das Versprechen, es werde mehr Fuß- und Radwege geben.

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Haberl will die junge Generation mit einem Jugendrat in die politische Willensbildung einbinden, damit sie die Zukunft mitgestalten können. Außerdem will er das Online-Angebot erweitern: Künftig soll man beispielsweise Bauanträge auch digital bei der Rathausverwaltung einreichen können, er will einen Livestream bei Bürgerversammlungen und Wlan-Hotspots in der Gemeinde anbieten.

In seiner Wahlkampfrede sprach er seine Zuhörer vor allem auf einer Gefühlsebene an, in der viel Heimattümelei und Taufkirchener Stallgeruch vorkam: Dass es "dahoam schee is" sei Lebensqualität, "jedes Dorf hat sein eigenes Herz", "Einheimische sollen bei ihren Wurzeln bleiben können" und "ich bin wahnsinnig stolz, dass mia unsere Landwirtschaft haben" waren typische Aussagen, mit denen er eine "mia san mia"-Haltung bekräftigte. Oder, um einen Vergleich mit dem BR-Fernsehen zu bemühen: Wenn Bürgermeister Franz Hofstetter bei seinen Reden mehr so wie die Rundschau-Nachrichten rüberkam, orientiert sich Haberl dabei eher an der Serie "Dahoam is dahoam". Sein Wahlkampfmotto "Lebensqualität dahoam" kommt nicht von ungefähr.

Im Anschluss daran konnten sich die 24 Kandidaten für den Gemeinderat kurz vorstellen. Bislang hatte der Taufkirchener Gemeinderat 20 Mitglieder, nachdem die Gemeinde nun die 10 000-Einwohner-Marke übersprungen hat, sieht die Gemeindeordnung eine Erweiterung auf 24 Sitze vor. Haberl hat sich um ein junges Team bemüht, mit vielen Kandidaten in den 30er und 40er Jahren. Sie sind ein repräsentativer Querschnitt aus allen Gemeindeteilen und in vielen Vereinen vernetzt.

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