Es gibt nicht viele Orte in Deutschland, in deren Zentrum sich zwei Bundesstraßen kreuzen und das entsprechende Verkehrsaufkommen mit sich bringen. Eine der beiden Bundesstraßen B15 und B388, die 388er, bekommt nun eine Umfahrung, am Dienstag, 21. März, ist Spatenstich. Mehr als 20 Jahre hat Taufkirchen darum gekämpft, acht Jahre sind seit dem Planfeststellungsbeschluss im Jahr 2015 vergangen. In vier bis fünf Jahren soll sie fertig sein.
Der Oberboden im Bereich der geplanten Brücke bei Emling isr bereits im November vergangenen Jahres abgeschoben worden. Hier soll eine Brücke mit einer lichten Weite von 26,6 Metern die B15 über die künftig höhenfreie Kreuzung der Ortsumfahrung führen. Sie ist die erste von insgesamt zehn Brücken, die für die Umfahrung benötigt werden.
Die zweispurige Umgehung der B388 wird eine Länge von rund 5,4 Kilometern haben, die Kosten werden auf mehr als 52 Millionen Euro veranschlagt. Für die Umfahrung werden etwa 50 Hektar landwirtschaftlicher Grund versiegelt, sowie weitere 3,5 Hektar Wald. Die Umfahrung zweigt vor Taufkirchen Richtung Emling ab und führt dann hinter der Siedlung am Ziegelfeld über den sogenannten "Weißen Berg" und mündet zwischen Stadl und Reimering wieder in die B388 Richtung Erding ein.
20.000 Fahrzeuge passieren pro Tag den Taufkirchener Marktplatz
Der Bau der B-388-Ortsumfahrung Taufkirchen ist aus Sicht der Gemeinde dringend erforderlich, denn mit den sich überlagernden Bundesstraßen B 15 und B 388 erstickt die Ortsmitte geradezu in dem immer stärker werdenden Verkehr. Nach den letzten Verkehrserhebungen beträgt die Verkehrsbelastung in der Ortsmitte am Marktplatz 20.000 Fahrzeuge am Tag, wobei mit zehn Prozent ein sehr hoher Schwerlastverkehrsanteil enthalten ist.
Die geplante B-388-Ortsumfahrung würde deutliche Entlastungen bringen: für die untere Landshuter Straße 4800 Fahrzeuge am Tag, für die Erdinger Straße 6500, für die Veldener Straße 5500 und für die Vöttinger Straße, die als innerörtliche Umgehung genutzt wird, 2300.
Der offizielle Spatenstich findet am Dienstag, 21. März, um 15.30 Uhr statt. Dazu erwartet werden Michael Theurer, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium und Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter.