Taufkirchen:Austritte "tun weh"

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Sieben Mitglieder verlassen den CSU-Ortsverband Taufkirchen

Von Thomas Daller, Taufkirchen

Mit 166 Mitgliedern ist der CSU-Ortsverband Taufkirchen nach Erding der zweitstärkste im Landkreis. Sieben Austritte hat es im vergangenen Jahr gegeben, das sagte der Ortsverbandsvorsitzende Christoph Puschmann bei der Jahreshauptversammlung in Unterhofkirchen. Die Gründe seien vielfältig gewesen: Dem einen habe Seehofers Politik nicht gepasst, dem anderen die Haltung zu Glyphosat, und wieder andere hätten den mangelnden sozialen Wohnungsbau kritisiert. Puschmann sagte "es tut weh", vor allem, weil er den Eindruck habe, dass manche nun zur AfD wechseln würden. Die CSU Taufkirchen habe reagiert, sagte Puschmann, Albert Kolbinger habe ein Konzept erarbeitet, wie man junge Leute für Politik begeistern könne: "Nicht umsonst sind wir eine Volkspartei. Ein paar neue Mitgliedsanträge liegen schon in der Schublade und müssen nur noch abgeholt werden."

Zum Landtagswahljahr sagte Puschmann: "Es wird nicht einfach werden. Wir müssen alles tun, damit wir überzeugend rüberkommen und Argumente gegen den Unsinn (der AfD; Anm. d. Red.) finden." Der Ortsverbandsvorsitzende vertrat den Standpunkt, dass man in der Taufkirchener Kommunalpolitik mit dem Ortsentwicklungskonzept einen wichtigen Schritt vorangekommen sei: "Sachpolitik hat uns immer ausgezeichnet." Wenn man mit weiterem Zuzug rechne, müsse man auch Lösungen finden, die mit den Alteingesessenen abgestimmt seien.

Bürgermeister Franz Hofstetter, der im Herbst wieder für den Bezirkstag kandidiert, wies auf die "drei großen" Kliniken hin, die in der Zuständigkeit des Bezirks Oberbayern seien: die Häuser in Haar, Taufkirchen und Wasserburg. Sie würden jedes Jahr 110 000 Patienten versorgen. Die Klinik in Taufkirchen mit ihren 750 Mitarbeitern sei der zweitgrößte Arbeitgeber in der Gemeinde. Hofstetter ging auch auf die Oberbayerische Heimstätte ein, die es seit 1935 gebe und eine Tochter des Bezirks Oberbayern sei: "Derzeit ist sie massiv dabei, den Bestand auszubauen und damit Wohnraum vor allem für das Personal der Kliniken zur Verfügung zu stellen."

Auch der neue Integrationskindergarten in Taufkirchen sei ein Notwendigkeit: "Immer mehr Kinder erkranken oder haben Auffälligkeiten." Das liege auch daran, dass die Gesellschaft immer schnelllebiger werde und Kinder das psychisch nicht verkrafteten: "Dieser Herausforderung werden wir uns stellen."

© SZ vom 01.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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