Taufkirchen:Aus für Disco "Crazy Town"

Barserie, neuer Cordclub namens CO2 in der Sonnenstraße 18

Ausgetanzt: Jürgen Ondruschek schließt das "Crazy Town" in Taufkirchen.

(Foto: Florian Peljak)

Geschäftsführer verärgert über Verhalten der Polizei

Jürgen Ondruschek mag nicht mehr. Nach 13 Jahren schließt er Ende September die Diskothek "Crazy Town" und auch das EOS-Festival am Waldbad wird es künftig nicht mehr geben. Als Grund für seinen Rückzug nennt er den Abbruch des EOS-Festivals, der am Samstag wegen Unwetterwarnung angeordnet worden war. Ondruschek hält die Maßnahme für nicht gerechtfertigt und spricht von einer "Retourkutsche" der Polizei.

3000 Besucher beim EOS-Festival

Zum dritten Mal hatte Jürgen Ondruschek, Geschäftsführer der Crazy Event GmbH, das "Experience of Sound" Festival als Hauptveranstalter am Waldbad organisiert. Ab 11 Uhr standen internationale DJs auf den Bühnen. Rund 3000 Besucher waren gekommen. Gegen 21 Uhr war dann plötzlich Schluss. Die Sicherheitsbehörden ordneten den Abbruch aufgrund von Unwetterwarnungen an. Wie Ulrich Milius, Leiter der zuständigen Polizeiinspektion Dorfen, mitteilte, hatte das Deutsche Wetteramt vor starken Gewittern, Hagel, Starkregen und erhöhter Blitztätigkeit gewarnt.

So schlimm ist es dann nicht gekommen und das macht Ondruschek sauer: "Man sollte immer die Situation vor Ort betrachten und dann erst entscheiden", sagte er. Den finanziellen Verlust beziffert er auf mindestens 50 000 Euro. Nun will er beim Landratsamt prüfen lassen, ob die Anordnung von Polizeichef Milius "überhaupt rechtlich in Ordnung war".

Eine Retourkutsche der Polizei?

Er vermutet nämlich eine "Retourkutsche" der Polizei, denn Ärger habe es wegen Öffnungszeiten der Diskothek immer wieder mal gegeben, fügt er hinzu. Inspektionsleiter Ulrich Milius wiederum betont, dass die Entscheidung für den Festivalabbruch in Absprache mit der Feuerwehr, den Rettungskräften und einem Vertreter der Gemeinde Taufkirchen getroffen worden sei. "Alle Beteiligten waren sich zu 100 Prozent einig, dass die Entscheidung alternativlos ist." Grundlage seien allein Fakten gewesen, "alles ist dokumentiert". Feiern wird Ondruschek trotz allem: Im August und September sind vier "Closing Partys" fürs "Crazy Town" geplant.

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