Tagung in Freising:Wider die Populisten

Politiker und Kirchenvertreter diskutieren über Macht der Sprache

Bayerische Kommunalpolitiker und Pfarrgemeinderäte wollen sich in ihren Gemeinden verstärkt gegen populistische Vereinfachungen einsetzen und eine differenzierte politische Debatte fördern. Etwa 20 Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft kommen darum am Samstag, 4. November, auf dem Freisinger Domberg zu einer Tagung zum Thema "Am Anfang war das Wort. Die Macht der Sprache" zusammen. Auf Einladung des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising wollen sie mit Experten aus Wissenschaft und Praxis über die "Verantwortung von Christen und Politikern im öffentlichen Diskurs" diskutieren.

"Wir dürfen nicht aufhören zu kommunizieren", betont Florian Streibl, Vorsitzender des Sachbereichsgremiums Kommunalpolitik beim Diözesanrat der Katholiken und Mitglied des bayerischen Landtags, in der Einladung, "nicht als Politiker und auch nicht als Bürger, denn die Möglichkeit zur - gerne auch kontroversen - Diskussion gehört elementar zu unserer Demokratie. Denjenigen, die mit üblen Parolen und Beleidigungen eine zivilisierte Diskussion teilweise bewusst verhindern wollen, müssen wir deshalb entgegentreten." Um 9.30 Uhr beginnt die Tagung mit einer Einführung von Jonas Bedford-Strohm vom Lehrstuhl für Medienethik der Hochschule für Philosophie München. Er befasst sich unter dem Titel "Am Anfang war das Wort - noch vorher kommt der Gedanke!" mit Wirkungen von Sprache und Anforderungen an den öffentlichen Diskurs. Thomas Steinforth, Vorstandsreferent des Caritasverbands der Erzdiözese, spricht anschließend über die Verantwortung und Rolle von Christen und Politikern. Der ehemalige Chefreporter des Bayerischen Rundfunks, Ernest Lang, referiert von 14 Uhr über den Umgang mit Sprache als Machtmittel und nimmt dabei Bezug auf die Landespolitik und die Bundestagswahl.

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