Tag der offenen Tür :"Fitter denn je"

Tag der offenen Tür : Bei altbayerischer Blasmusik freute sich die versammelte Politik-Prominenz des Landkreises (alle CSU) über das Krankenhaus-Jubiläum.

Bei altbayerischer Blasmusik freute sich die versammelte Politik-Prominenz des Landkreises (alle CSU) über das Krankenhaus-Jubiläum.

(Foto: Renate Schmidt)

Die Klinik Dorfen feiert ihr 90-jähriges Bestehen

Von Florian Tempel, Dorfen

Seit 90 Jahren gibt es die Klinik Dorfen. Doch altersschwach ist das kleine Krankenhaus nicht. Ganz im Gegenteil, sei es "ausgesprochen lebendig", sagte Chefarzt Ludwig Rudolf beim Jubiläumsfestakt am Freitag im Jakobmayer. Und Sándor Mohásci, Vorstand des Klinikum Erding, bescheinigte der Klinik Dorfen sogar "fitter denn je" zu sein. Landrat Martin Bayerstorfer und Bürgermeister Heinz Grundner (beide CSU), ließen keinen Zweifel daran, dass die Politik an dem Krankenhaus festhalten wolle. "Für mich steht fest, dass die Klinik Dorfen erhalten bleiben muss", sagte Bayerstorfer. Sie sei eine kleine, feine und ganz wichtige Einrichtung im Osten des Landkreises." Grundner bekräftigte, man dürfe das Krankenhaus "nicht aufgeben, diese Frage darf sich auch in Zukunft nicht stellen".

In seiner Festansprache gab Landrat Bayerstorfer eine Überblick über die Geschichte der Klinik und machte dabei auch deutlich, wie sich die öffentliche Diskussion über ein öffentliches Krankenhaus im Laufe der Zeit doch gleicht. Bayerstorfer zitierte aus einem Zeitungsbericht von 1927, er sich mit den Investitionskosten befasste: "Es wird das Aufgebot aller Kräfte notwendig sein, um den Voranschlag wenigstens nicht wesentlich zu überschreiten. Was kostet allein ein neuzeitlicher Operationssaal mit Röntgenkabinett, Höhensonne und so weiter? Und doch sind diese Ausgabe unerlässlich, wollen wir auf der Höhe bleiben." Damals wie heute sei es nicht anders, sagte Bayerstorfer, Investitionen in die medizinische Versorgung seien teuer, aber unverzichtbar.

Als die Klinik Dorfen am 27. März 1928 eröffnet wurde, war sie "für die damaligen Verhältnisse ein imposantes Krankenhaus", sagte Bayerstorfer. Laut einem Zeitungsbericht zur Eröffnung war es "mit allen Errungenschaften der Neuzeit ausgestattet und bietet Platz für 50 Kranke". Diese Zahl ist bemerkenswert, da es nach 90 Jahren fast genau die gleiche Zahl an Patientenbetten in Dorfen gibt. Zwischenzeitlich hatte das Krankenhaus deutlich größere Kapazitäten. Ende der 1950er Jahre erhielt es einen Anbau, verfügte von da an über 100 Betten, einen Operationssaal und eine Entbindungsabteilung.

1969 gab die Stadt Dorfen ihr Krankenhaus an den Landkreis Erding ab, gerade als der Kreistag beschlossen hatte, ein neue Kreiskrankenhaus zu bauen. Von da an wurde die Existenz der Dorfener Klinik, die weiterhin ein selbständiger Betrieb war, immer wieder in Frage gestellt. Die Klinik blieb, das Gebäude wurde saniert, es gab einen Anbau, und 1995 wurde sie unternehmerisch ins Kreiskrankenhauses eingegliedert. Eine entscheidende Weichenstellung für die Zukunft war der Bau eines Ärztehause in unmittelbarer Nachbarschaft. Die enge Kooperation mit niedergelassenen Fachärzten war das Erfolgsrezept. Neben der Zusammenarbeit mit Internisten, gibt es seit mehr als zehn Jahren eine kleine onkologische Station und seit Herbst 2016 eine stationäre interdisziplinäre Schmerztherapie in Dorfen. Die jüngste Innovation ist die Abteilung für Schlafmedizin.

An diesem Samstag findet zum Jubiläum von 10 bis 16 Uhr ein Tag der offenen Tür statt. Alle Abteilungen stellen sich vor, es gibt Reanimationstraining, eine Teddyklinik sowie ein begehbares Darmmodell.

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