Tafel Erding:Mitten in der Gesellschaft

Tafel Erding: Ein großes Lager steht der Tafel Erding nun zur Verfügung. Darüber freut sich Petra Bauernfeind, die Vorsitzende der Nachbarschaftshilfe Erding.

Ein großes Lager steht der Tafel Erding nun zur Verfügung. Darüber freut sich Petra Bauernfeind, die Vorsitzende der Nachbarschaftshilfe Erding.

(Foto: Renate Schmidt)

Die Einrichtung bezieht ihre neuen Räume mit einem großen Lager im alten Postgebäude am Bahnhof

Von Antonia Steiger, Erding

Die Tafel Erding hat am Sonntag die Eröffnung ihrer neuen Räume im alten Postgebäude am Erdinger Bahnhof gefeiert. Petra Bauernfeind, FW-Stadträtin und Vorsitzende der Nachbarschaftshilfe Erding, erläuterte den zahlreichen Gästen nicht nur, wie bedeutsam diese neuen Räume seien, sondern auch welch große Arbeitsleistung der Tafel dieser Umzug bedeute. Denn alle arbeiten bei der Tafel auf ehrenamtlicher Basis. Die etwa sechzig Frauen und Männer hatten neben dem normalen Tafelbetrieb über Wochen hinweg den Umzug vorbereitet. Nun aber soll sich der Betrieb schnell einpendeln. Die Menschen, die dort Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs holen, gehörten "mitten in die Gesellschaft", sagte OB Max Gotz (CSU). Deswegen sei er froh, dass die Tafel ihre Arbeit an einer solch zentralen Stelle verrichte. "Wegschauen darf nicht unser Methode sein."

Gerne habe man das alte Domizil an der Friedrichstraße in der ehemalige Gaststätte St. Prosper nicht aufgegeben, sagte Bauernfeind. Doch es sei einfach zu klein und zu eng gewesen, denn die Zahl der Bedürftigen ist in den vergangenen Jahren gewachsen. Zuletzt deckten etwa 140 Personen einen Teil ihres täglichen Bedarfs bei der Tafel Erding. "Dahinter stehen aber sehr viel mehr Menschen", sagte Bauenfeind. Die Bedürftigen standen am alten Standort stets im Garten, bis sie an die Reihe kamen, und selten wäre das angenehm gewesen. Dass die Menschen nun im Inneren eines Gebäudes warten könnten, empfinde sie als großen Fortschritt, sagte Bauernfeind. Die Tafel-Kunden bekommen nicht nur die Dinge des täglichen Bedarfs, sie bekommen auch Zuwendung, Nähe, Wertschätzung und die Möglichkeiten, ihr Geschichte zu erzählen. "Wir kennen viele Geschichten", sagte Bauernfeind. Flüchtlingsgeschichten und Schicksale, die von Armut, Schicksalsschlägen, Arbeitslosigkeit oder Krankheit gekennzeichnet seien, wie auch die stellvertretende Landrätin Gertrud Eichinger (SPD) in ihrem Grußwort betonte.

Sehr viele Namen von Unternehmen und Geschäftsleuten, von Initiativen, Vereinen und Schulen konnte Bauernfeind aufzählen, die alle die Tafel unterstützen, darunter auch die großen Einzelhandelsketten. 60 Helfer hat die Tafel Erding im Moment, sie ist als 20. dem Landesverband Bayern beigetreten - die 19. war die Tafel Dorfen. Heute gebe es mehr 160 Tafeln in Bayern - und stets einen Bedarf an Helfern. Bauernfeind appelliert an alle, die Tafel zu unterstützen. Von Montag bis Mittwoch können Interessierte vorbeischauen. "Wie oft Sie arbeiten und was sie machen wollen, das bestimmen alleine Sie", sagte Bauernfeind. In den neuen Räumen gibt es stets etwas zu tun.

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