SZ-Adventskalender:Raum zum Lernen

SZ-Adventskalender: Die Vorsitzende des Arbeitskreises Asyl, Margot Hoigt (links) und die zweite Vorsitzende des Arbeitskreises Asyl, Doris Kraeker, präsentieren gemeinsam mit Landrat Martin Bayerstorfer das neue Studierzimmer.

Die Vorsitzende des Arbeitskreises Asyl, Margot Hoigt (links) und die zweite Vorsitzende des Arbeitskreises Asyl, Doris Kraeker, präsentieren gemeinsam mit Landrat Martin Bayerstorfer das neue Studierzimmer.

(Foto: Stephan Görlich)

Aktionsgruppe Asyl präsentiert das Projekt "Studierzimmer"

Von Dan Urner, Erding

Die Aktionsgruppe Asyl (AGA) Landkreis Erding hat das Projekt "Studierzimmer" am Dienstag offiziell vorgestellt. Das Vorhaben stellt Kindern und Jugendlichen mit Fluchthintergrund sowie aus sozial schwachen Familien eine moderne Lernausstattung und einen ruhigen Arbeitsplatz zur Verfügung. Zu diesem Zweck stehen Drucker, Laptops und eine Internetverbindung bereit. Die Räumlichkeiten und den Internetanschluss stellt das Landratsamt, finanziert wurden die Geräte vom Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung.

"Ich bin froh, dass wir den Raum nutzen können. Er ist Gold wert", freute sich Margot Hoigt, Vorsitzende der AGA. Das Zimmer, ein Containerbau hinter dem Korbinian-Aigner-Gymnasium, sei von innen bewusst schlicht gehalten, "weil die jungen Leute besser wissen als wir, wie es gestaltet werden soll". Das Projekt beschränkt sich zunächst auf sechs Laptops und Arbeitsplätze, um die Mindestabstände innerhalb des Studierzimmers sicherstellen zu können. Die Laptops, ermöglicht durch die Spenden der SZ-Leser, werden mit nach Hause genommen, um Einbrüche und einen Diebstahl der Geräte zu vermeiden, wie Hoigt erklärte. Die Nutzung der Computer laufe auf Vertrauensbasis. Der Raum könne von 7 bis 21 Uhr genutzt werden, der Schlüssel werde dafür beim Kreisklinikum abgeholt.

Die Vorsitzender der AGA verwies auf die Wichtigkeit eines Internetzugangs und eines ruhigen Arbeitsplatzes für Schülerinnen und Schüler, gerade mit Blick auf den Lockdown im Frühjahr. Dabei betonte sie, dass das Konzept nicht allein Geflüchtete adressiere: "Es gibt viele Jugendliche, die keinen Raum zum Lernen und kein Internet haben. Das Projekt ist für alle Benachteiligten." Auch Landrat Martin Bayerstorfer zeigte sich von dem Projekt begeistert.

Anwesend war bei der Präsentation auch der 17-jährige Noh. Der Eritreer lebt seit viereinhalb Jahren in Deutschland, spricht fließend Deutsch und besucht mittlerweile die FOS in Erding. Er gehört zu vier Jugendlichen, die das Studierzimmer bereits in Anspruch nehmen. Laut Hoigt sind derzeit 20 ehrenamtliche Helfer und Helferinnen aktiv.

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