Die Geschichte von In Via reicht mehr als 120 Jahre zurück. Ende des 19. Jahrhundert kamen immer mehr junge Frauen und Mädchen nach München, von Dörfern, aus anderen Städten oder Ländern, alle auf der Suche nach Arbeit und einem selbstbestimmten Leben. Die Migrantinnen waren eine hoch gefährdete Gruppe von Frauen, denen in der fremden Großstadt Arbeitsausbeutung und Prostitution drohte.
Die Aktivistin und Politikerin Ellen Ammann gründete 1897 am Münchner Hauptbahnhof die erste katholische Bahnhofsmission Deutschlands, um allein reisenden Mädchen schon gleich bei der Ankunft Unterstützung anzubieten - der Vorläufer von In Via. Unterstützt wurde sie unter anderem von Pater Rupert Mayer, der als Seelsorger speziell für die Zugewanderten nach München berufen worden war. Bald entstanden auch Unterkünfte und Wohnheime sowie eine Arbeitsvermittlung für junge Frauen. In der NS-Zeit verboten ging die Arbeit nach Zweiten Weltkrieg weiter. Im Laufe der Zeit wurde die Arbeit mit Au-pairs zu einem Schwerpunkt. In Via half jungen Frauen, eine gute Stelle im Ausland zu finden, und unterstützte Au-pairs in München und Umgebung. Ende der Neunzigerjahre bildete sich, ausgehend von einer Selbsthilfegruppe für Philippinas, die spezifische Migrationsarbeit unter dem Motto "Gemeinsam unterwegs" heraus, die seitdem stark ausgebaut wurde.
In Erding ist In Via seit 2008 in der Dall'Armi-Straße 2 präsent. Drei Mitarbeiterinnen sind hier in der Migrationsberatung und im Jugendmigrationsdienst tätig. Die Unterstützung in allen Lebensbereichen wird unabhängig von Herkunft, Religion und Nationalität gewährt - nicht nur Frauen, sondern längst auch Männern. Der SZ-Adventskalender unterstützt mit den Spenden der Leser der Süddeutschen Zeitung die Arbeit von In Via seit Jahren.