SZ-Adventskalender:Arm unter Reichen

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Leser-Spendenaktion der Süddeutschen Zeitung will Bedürftigen helfen

Von Antonia Steiger, Erding

Der Wohnungsmangel in Erding ist eklatant, die Preise steigen weiter. Wer hier geboren ist und sich ein eigenes Heim bauen will, kann dies oft nicht; die Kosten sind einfach zu hoch. Das ist bedauerlich. Richtig schrecklich ist es jedoch, in welcher Form sozial schwache Menschen den Wohnraummangel zu spüren bekommen. Ob Trennung, Gewalt in der Familie oder schlicht ein zu geringes Einkommen: Die Gründe, weswegen Menschen eine bescheidene Wohnung suchen, sie aber nicht finden, sind vielfältig. Die Zahl der Menschen, die von Obdachlosigkeit bedroht sind und die bei der Caritas Hilfe suchen, ist in den vergangenen zwei Jahren dramatisch gestiegen. Der "Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung" möchte die Caritas in ihrer Arbeit unterstützen. Und dazu bitten wir unsere Leser um eine Spende.

Bei der Spendenaktion an Weihnachten 2017 haben die SZ-Leser insgesamt erstaunliche 6,6 Millionen Euro gegeben. Mit diesem Geld konnte viel Gutes bewirkt werden. Vor allem älteren, kranken und armen Menschen konnte der SZ-Adventskalender helfen oder auch nur eine kleine Freude machen. Manchmal braucht es dafür nicht mehr als ein paar Hundert Euro. Zum Beispiel für den Kühlschrank für eine 70-jährige Frau, die ihr Leben lang geschuftet hatte, die seit Jahren unter Depressionen leidet und die keinen Kontakt mehr zu ihren Kindern hat. Sie wissen nicht einmal, dass ihre Mutter erblindet ist. Vom Adventskalender wünschte sie sich nicht mehr als das Geld für einen Kühlschrank. Der alte war kaputt gegangen, sie musste sich das Geld von einer Freundin leihen - mittlerweile konnte sie es zurückzahlen. Viele Leute schämen sich für ihr Leid, für ihre Armut, für ihre Bedürftigkeit, das erleben die Mitarbeiter des Caritas-Zentrums in Erding immer wieder. Es dauert, bis sie sich dazu überwinden können, um Hilfe zu bitten. Ist es einmal so weit, dann kann die Caritas helfen, auch dank der Spenden der Leser der Süddeutschen Zeitung.

Ein 83-Jähriger brauchte einen neuen Herd. Er war nach dem Tod seiner Frau in ein tiefes Loch gefallen, hatte sich zurückgezogen und ging nur auf dringende Bitten seiner Tochter schließlich zum Arzt. Dort wurde eine Depression diagnostiziert, jetzt besucht er eine Seniorengruppe der sozialpsychiatrischen Dienste der Caritas. Und für den Herd hat er auch ein bisschen Geld bekommen.

Die sozialpsychiatrischen Dienste der Caritas sind Ansprechpartner für viele Menschen in Not: für alleinerziehende Eltern, für Menschen, die keine Arbeit finden oder sozial isoliert sind. Auch psychisch erkrankten Menschen bieten die sozialpsychiatrischen Dienste in Erding eine Anlaufstelle. Dort wird ihnen geholfen, in ein normales Leben zurückzukehren. Sie unternehmen gemeinsam Ausflüge, um die Freude am Leben wieder gemeinsam zu entdecken. Der Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung hat schon mehrere dieser Reisen finanziell unterstützt - und möchte das auch wieder tun. In den kommenden Wochen stellt die SZ Erding ihren Lesern weitere Projekte vor, die mit den Spendengeldern unterstützt werden sollen. Ob Arme, Kranke oder Familien mit Kindern: Wer in dieser reichen Region nicht mithalten kann, der braucht Hilfe. Auch die Hilfe unserer Leser.

© SZ vom 24.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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