Suhre-Nachfolgerin:Arbeit für zwei

Suhre-Nachfolgerin: "Ich freue mich, dass ich wieder im Heimatlandkreis bin": Marion Bauer an ihrem neuen Arbeitsplatz samt Begrüßungsblumenstrauß.

"Ich freue mich, dass ich wieder im Heimatlandkreis bin": Marion Bauer an ihrem neuen Arbeitsplatz samt Begrüßungsblumenstrauß.

(Foto: Renate Schmidt)

Marion Bauer ist seit einer Woche die neue fachliche Leiterin des Schulamts Erding. Viel Zeit zur Eingewöhnung hat sie nicht

Von Florian Tempel, Erding

Auf ihrem Besprechungstisch steht noch der Begrüßungsblumenstrauß. Seit gut einer Woche, seit Marion Bauer ihr neues Büro bezogen hat. Die 60-Jährige ist die neue "fachliche Leiterin" des Schulamts Erding, wie sie wohlweislich betont. Denn da ist ja noch Landrat Martin Bayerstorfer (CSU), der "rechtliche Leiter" des Schulamts. Und um auch das noch klar zu stellen: Bauer ist auch nicht Schulamtsdirektorin. Zu einer solchen muss sie erst noch befördert werden.

Bauer hat die Nachfolge von Hans-Rudolf Suhre angetreten, der nach sechs Jahren Amtszeit in den Ruhestand gegangen ist. Da auch Suhres Stellvertreterin Ursula Kopplinger pensioniert worden ist, muss Bauer derzeit die Arbeit von zweien erledigen. Sommerferien hat sie keine. Sie wird die kommenden sechs Wochen unter anderem damit verbringen, die sogenannte Klassenbildung an den 38 Grund-, Mittel- und Förderschulen, für die sie zuständig ist, zu koordinieren. Die Schulrektoren legen ihr die Pläne und ihren Bedarf für das neue Schuljahr vor, sie muss das prüfen und die Lehrerstunden zuteilen.

Das ist nichts Neues für Bauer. In den vergangenen knapp eineinhalb Jahren war sie als Schulrätin im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen tätig. Davor hat sie zweieinhalb Jahre lang die Grund- und Mittelschule in Hallbergmoos geleitet. Von 2005 bis 2011 war sie die erste Rektorin der Erdinger Grundschule am Ludwig-Simmet-Anger: "Ich freue mich, dass ich wieder in meinen Heimatlandkreis bin." Allein schon wegen der vielen Fahrerei. Von Erding nach Neuburg an der Donau waren es täglich mehr als 100 Kilometer, einfach.

In Erding bleibt Bauer nicht viel Zeit zum Einarbeiten. Neben der organisatorischen Vorbereitung des kommenden Schuljahrs, hat eine Schulamtsleiterin noch zahlreiche andere Aufgaben. Sie muss mit allen Schulrektoren im Kontakt stehen und regelmäßig finden bei der Regierung von Oberbayern Treffen der Amtsleiter statt, in denen alle aktuellen Themen besprochen werden. Und das sind nicht wenige.

Ganz oben auf der Agenda stehen die Umsetzung von Inklusion und die Herausforderung, immer mehr Kinder, die kein Deutsch sprechen, in den Schulen zu unterrichten. Deutschförderung für Flüchtlingskinder und Schüler, deren Eltern aus beruflichen Gründen aus dem Ausland in den Landkreis ziehen, muss bestmöglich organisiert werden. Mit verschiedenen "Instrumenten", sagt Bauer, je nachdem was für die Schüler und die Schulen am sinnvollsten und praktikabelsten erscheint - mit Übergangsklassen, in Gruppenunterricht, mit Zusatzangeboten und auch in den ganz normalen Klassen. Als Schulamtsleiterin ist Bauer auch für die entsprechende Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte zuständig sowie für den Einsatz der sogenannten mobilen Reserve. Also von Lehrern, die bei Engpässen welcher Art auch immer möglichst gerecht und sinnvoll als Verstärkungen an den Schulen zum Einsatz eingeteilt werden. Der Umfang der mobilen Reserve ist in den vergangenen Jahren erhöht worden. Anders als früher gibt es zudem die Möglichkeit, im November und im Januar je nach spezieller Situation weitere Lehrkräfte einsetzen zu können.

Ein drittes großes Thema ist die Ganztagsschule. "Meine ganz persönliche Meinung ist, dass der Ausbau der Ganztagesklassen sicher fortschreiten wird", sagt Bauer. Der Bedarf werde wohl noch zunehmen. Bauer ist allerdings der Ansicht, dass die Wahlfreiheit, sein Kind weiterhin nur bis mittags in die Schule zu schicken, bestehen bleiben soll.

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