Ottenhofen:Weiter Widerstand gegen Stromtrasse

Ottenhofen: Strommast bei Ottenhofen - im Gemeindebereich regt sich Widerstand gegen einen geplanten Ersatzneubau einer Starkstromleitung.

Strommast bei Ottenhofen - im Gemeindebereich regt sich Widerstand gegen einen geplanten Ersatzneubau einer Starkstromleitung.

(Foto: Renate Schmidt)

Eine Bürgerinitiative kämpft mit einer Petition gegen die vom Netzbetreiber favorisierte Variante. FW-Landtagsabgeordneter Benno Zierer trägt das Thema ins Wirtschaftsministerium. Betreiber Tennet prüft unterdessen die Machbarkeit einer Alternativtrasse und setzt auf Dialog.

Von Regina Bluhme, Ottenhofen

Im Gemeindebereich Ottenhofen regt sich beim geplanten Ersatzneubau für eine Starkstromleitung weiter Widerstand. Gegen die von Netzbetreiber Tennet bevorzugte Trasse hat sich eine Bürgerinitiative gegründet, die für eine Alternativstrecke kämpft. Für beide Varianten gibt es von der Regierung von Oberbayern grünes Licht. Wie die BI "Starkstromleitung ja, aber mit Abstand zu Ottenhofen und Neuching/Lausbach" mitteilt, hat sie inzwischen eine Petition mit 669 Unterschriften im Landtag eingereicht und sich Unterstützung von Seiten der Freien Wähler (FW) geholt. Tennet setzt weiter auf einen "konstruktiven Dialog", wie die Pressestelle mitteilt.

Insgesamt erstreckt sich die Planung von Tennet auf 50 Kilometer, es geht dabei auch durch die Landkreise Dachau und Freising. Johann Auerweck ist Sprecher der BI "Starkstromleitung ja, aber mit Abstand zu Ottenhofen und Neuching/Lausbach" und ist einer von besonders betroffenen zwölf Anwesen, denen die von Tennet geplante Trasse sehr nahe kommt. Nur 44 Meter würde die Starkstromleitung an seinem Wohngebäude vorbeilaufen, so Auerweck. An einem anderen Wohnhaus betrage der Abstand sogar nur 30 Meter.

Ottenhofen: Eine Bürgerinitiative kämpft für eine Alternativtrasse und sammelte für eine Petition 669 Stimmen.

Eine Bürgerinitiative kämpft für eine Alternativtrasse und sammelte für eine Petition 669 Stimmen.

(Foto: Renate Schmidt)

Vor gut einer Woche waren die FW-Landtagsabgeordneten Benno Zierer und Nikolaus Kraus vor Ort. "So konnten sie sehr gut sehen, wie nah die Hochspannungsleitungen an den Wohnbebauungen, der Freizeitanlagen und Betrieben liegen", schreibt Auerweck in einer Pressemitteilung. Die BI habe den Besuchern über die zusätzlichen Maßnahmen, die für den Bau der Alternativtrasse sprechen, berichtet. Dazu zählen auch die Aufforstung von drei Hektar Wald.

Die Betroffenheit sei schon jetzt enorm, erklärt der Freisinger Landtagsabgeordnete Benno Zierer auf Nachfrage. "Ich setze mich dafür ein, dass der Alternativkorridor ,Finsinger Holz' nochmals eingehend geprüft wird und dabei auf die Argumente der Betroffenen eingegangen wird." Er stehe dazu auch in Kontakt mit dem bayerischen Wirtschaftsministerium. Da ist es sicher nicht von Nachteil, dass das Haus vom Freien Wähler Hubert Aiwanger geführt wird.

Tennet will "nach der besten Lösung für alle Beteiligten suchen"

Tennet sei gesetzlich verpflichtet, eine genehmigungsfähige Planung vorzulegen, schreibt Pressesprecherin Catherin Krukenmeyer. Um den Zeitplan halten zu können, werde die Feintrassierung zunächst für die Variante entlang der Bestandstrasse erarbeitet. Möglicherweise stelle sich im Verlauf heraus, dass die technischen Hürden der Variante "Finsinger Holz" lösbar sind und auch die umweltrechtlichen Aspekte "kein grundsätzliches Hindernis" für die Einreichung in das Genehmigungsverfahren darstellen. Dann könne eine Neubewertung erfolgen und die Variante neu als Vorzugsvariante eingereicht werden. Das sei auch nach Beginn des Planfeststellungsverfahrens möglich.

Tennet wolle "den konstruktiven Austausch im weiteren Verlauf aufrechterhalten und fortführen" und mit den Menschen vor Ort "weiterhin nach der besten Lösung für alle Beteiligten suchen", so Krukenmeyer. Sie gehe davon aus, dass Tennet im November eine Antwort zur Machbarkeit der Variante "Finsinger Holz" geben kann.

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