Strittiger Fußweg:Keine Enteignung in Eitting

Gemeinde beendet Streit um privaten Fußweg

Seit fast sechs Jahren streitet die Gemeinde Eitting mit drei Grundstückseigentümern über einen Fußweg. Im vergangenen Jahr beantragte Eitting schließlich die Enteignung der betroffenen Flächen. Nun hat der Gemeinderat in der Sitzung am Dienstagabend einstimmig beschlossen, diesen Plan fallenzulassen. Zuvor hatte die Fachstelle Enteignungen am Landratsamt Erding die Einleitung des Verfahrens abgelehnt.

Es geht um einen schmalen, gekiesten Verbindungsweg, der von der Erdinger Straße zur Poststraße führt und von Fußgängern gern als autofreie Abkürzung genutzt wird. Das Problem: Der Pfad verläuft über drei private Grundstücke und deren Eigentümer wollen den Weg für die Öffentlichkeit sperren. Die Gemeinde bestand jedoch darauf, dass die Verbindung weiter öffentlich zugänglich bleibt. Seit 2013 ging es bereits mehrfach vor Gericht. Der Kauf der Grundstücke ist der Gemeinde nie gelungen. Im Amtsblatt vom 21. September 2018 gab die Gemeinde bekannt, dass sie ein Enteignungsverfahren für die drei betroffenen Teilflächen beim Landratsamt Erding beantragt habe. Wie der Gemeinderat am Dienstagabend erfuhr, hat die Fachstelle Enteignungen nun den Antrag abgelehnt. "Für uns hat sich die Sache jetzt erledigt", sagt auf Nachfrage Josef Steinkirchner, Geschäftsführer der Verwaltungsgemeinschaft Oberding/Eitting. Der Gemeinderat habe beschlossen, die Enteignung nicht weiter zu verfolgen und zudem zwei frühere Bescheide ad acta zu legen. Bürgermeister Georg Wiester (Wählergemeinschaft Gemeindefriede) verweist gegenüber der SZ auf die 109 Unterschriften, die sich für den öffentlichen Weg eingesetzt hatten. Die Verbindung werde vor allem von Kindern und Senioren gerne genutzt, die sonst verkehrsreiche Straßen queren müssten. Wenn der Pfad nun gesperrt werde, dann bedauere er das sehr. Andererseits sei Eigentum natürlich ein hohes Gut. "Ich bin der Meinung, wir sollten jetzt einen Schlussstrich ziehen", betont Wiester. Von Seiten der Grundstückseigentümer wiederum war angeführt worden, dass in den letzten Jahren immer mehr Fußgänger den Weg nutzen würden, an manchen Tagen seien bis zu 200 Passanten gezählt worden. Der kleine Umweg von 300 Metern sei durchaus zumutbar.

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