Straßenbau in Dorfen:Langwieriges Projekt

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Der Schwindkirchener Kirchturm weist den Weg. (Foto: Peter Bauersachs)

Die Staatsstraße nach Schwindkirchen ist schon seit Jahren ein Sanierungsfall. Nun liegen die ersten konkreten Planungen für eine Runderneuerung vor - aber noch kein Terminplan

Von Florian Tempel, Dorfen

Die Straße von Dorfen nach Schwindkirchen ist ein Sanierungsfall, seit Jahren schon. Bevor die Autobahn A 94 eröffnet wurde, war auf ihr sehr viel Verkehr, viel mehr als heute. Bis zur Fertigstellung der Isentalautobahn war dieser Abschnitt der Staatsstraße 2084 eine auch überörtlich wichtige und viel befahrene Ost-West-Verbindung. Man hätte sie schon längst mal renovieren müssen. Doch das erschien den staatlichen Stellen solange lässlich, wie die Isentalautobahn noch nicht fertig war. Die Straße sollte wohl erst mal komplett abgefahren werden, damit sich eine Erneuerung auch wirklich lohnt.

Im "7. Ausbauplan für die Staatsstraßen in Bayern" steht sie freilich schon seit bald 15 Jahren. Als Projekt mit der Nummer FS 390-07 und in der Dringlichkeitsstufe 1, die zwar keineswegs die höchste Dringlichkeitsstufe ist, wie man meinen könnte, aber eben auch nicht die schlechteste. Nun endlich war das Straßenbauamt mit drei Mann zu Besuch im Bauausschuss des Dorfener Stadtrats, um tatsächlich konkrete Planungen vorzustellen.

Eines aber konnten und wollten die Vertreter des Straßenbauamts nicht sagen: wann auch nur ungefähr mit dem Beginn der Bauarbeiten zu rechnen sei. "Nehmen Sie mir es nicht übel", sagte der ranghöchste der drei Straßenbauer, "ich kann keine seriöse Aussage dazu machen - es gibt so viele Unwägbarkeiten."

Fest steht, dass später die Fahrbahn der Straße zwischen Dorfen und Schwindkirchen auf einer Länge von 3,7 Kilometer sieben Meter breit neu gebaut wird. Nebendran - in Fahrtrichtung Schwindkirchen auf der linken Seite - wird sie einen durchgehenden, 2,5 Meter breiten Fuß- und Radweg dazubekommen. Das ist, neben der Sanierung der für jede Art von Fahrzeug holprigen Strecke, ein großer Gewinn. Eine weitere Neuerung werden regelrechte Bushaltestelle sein, damit Schulkinder und andere Fahrgäste irgendwann einmal nicht mehr einfach so am Straßenrand aus- und einsteigen müssen. Auch die Straßenentwässerung wird gemäß aktueller Richtlinien neu konzipiert.

Die Mitglieder des Dorfener Bauausschusses waren von der Planung angetan. "Ich bin sehr froh, dass es endlich losgeht, die Straße zu reparieren", sagte Martin Heilmeier (Landlisten). Besonders freue er sich, dass es einen Fuß- und Radweg geben wird. Nur dass es keinen einigermaßen verlässlichen Terminplan gibt, ärgerte ihn. Doch auch eine hartnäckige Nachfrage von Michael Oberhofer (CSU) konnten die Männer vom Straßenbauamt nicht zu einer Zeitaussage bewegen. Zur Antwort gab es nur folgendes: die Finanzierung müsse noch abschließend geklärt werden, erst danach könne das Planfeststellungsverfahren beginnen, möglicherweise gebe es Probleme beim Grunderwerb oder sogar Klagen. "Also dauert es doch noch zehn Jahre", sagte Heilmeier.

© SZ vom 20.10.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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