Jahrespressekonferenz im Landratsamt:Straßenbau läuft auf Hochtouren

Jahrespressekonferenz im Landratsamt: In der Ortsmitte von Taufkirchen überschneiden sich zwei Bundesstraßen mit starkem Verkehrsaufkommen. Die Ortsumfahrung soll Abhilfe schaffen.

In der Ortsmitte von Taufkirchen überschneiden sich zwei Bundesstraßen mit starkem Verkehrsaufkommen. Die Ortsumfahrung soll Abhilfe schaffen.

(Foto: Renate Schmidt)

Zahlreiche Projekte im Landkreis Erding werden im Herbst 2022 baureif, darunter auch die 52 Millionen Euro teure Ortsumfahrung Taufkirchen.

Von Thomas Daller, Erding

Das Straßenbauamt Freising hat im laufenden und im kommenden Jahr im Landkreis Erding alle Hände voll zu tun: Bei der Jahrespressekonferenz im Landratsamt listeten Felix Krötz, Abteilungsleiter für den Landkreis, sowie Pressesprecher Thomas Jakob zahlreiche Projekte auf: Bei den Bundesstraßen stehen 2022 drei Projekte auf der Agenda, darunter auch der Baubeginn der mehr als 50 Millionen Euro teuren Ortsumfahrung Taufkirchen. Bei den Staatsstraßen sind es in 2022 drei, wobei die Fahrbahnsanierung der FTO bei Neufinsing bereits abgeschlossen ist. Vier sind es bei den Kreisstraßen, darunter die ebenfalls schon fertig gestellte Brücke bei Hohenpolding. Auch die Radwegesanierungen sollen nicht zu kurz kommen: Fünf Maßnahmen sind zur Sanierung angemeldet. Perspektivisch geht es auch bei der Nordumfahrung Erding und beim Ausbau der FTO voran: Beide Projekte sind im Planfeststellungsverfahren, das Straßenbauamt verfasst Stellungnahmen zu den Einwendungen.

Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) war in den vergangenen Jahren nicht immer ganz zufrieden mit der Arbeit des Straßenbauamtes und äußerte auch öffentlich, dass manche Projekte zu lange dauern würden. Bekanntlich war das aber nicht mangelndem Willen geschuldet, sondern einer sehr kurzen Personaldecke. Für 2022 präsentierte das Straßenbauamt allerdings ein so beachtliches Programm, dass die Harmonie wieder hergestellt schien.

Bei den Bundesstraßen hat ein großes Projekt bereits begonnen: Der Abriss und der Ersatzneubau über die B15-Brücke in Dorfen ist in vollem Gange. Die Gesamtkosten werden auf 3,5 Millionen Euro veranschlagt, Ende des Jahres soll die neue Brücke dann befahrbar sein. Die Verkehrsfreigabe für die B388, Erneuerung Ortsdurchfahrt Eichenried, ist bereits im Mai dieses Jahres erfolgt. Mehr als ein Jahr hatte das Projekt gedauert und 3,6 Millionen Euro gekostet.

Seit einem Vierteljahrhundert wird an der Ortsumgehung Taufkirchen geplant

Die mit Abstand größte Aufgabe wartet nun in Taufkirchen: der Bau der B388-Ortsumfahrung. Es ist ein Vierteljahrhundertprojekt; so lange haben sich Planungen, Grunderwerb und Verfahren hingezogen, bis nun im Herbst 2022 der Baubeginn erfolgen soll. "Es ist eines unserer großen Projekte", betonte auch Krötz. Die Umfahrung erstreckt sich über eine Länge von 5,5 Kilometern und umfasst zehn Bauwerke. Alle zehn Bauwerke werden zuerst errichtet, dann folgt der Straßenbau. Mit dem ersten Bauwerk soll im Herbst begonnen werden. Es handelt sich um die Behelfsumfahrung nördlich von Taufkirchen an der Abzweigung Emling. Die 388-Ortsumfahrung soll dabei unterhalb der B15 verlaufen. Das Straßenbauamt schätzt die Bauzeit auf insgesamt fünf bis sechs Jahre. Die Gesamtkosten sind auf 52,2 Millionen Euro veranschlagt.

Bei den Staatsstraßen tut sich auch bei weiteren Gemeinden im Landkreis etwas: Die Fahrbahnsanierung der FTO von Markt Schwaben bis Neufinsing wurde im Juni innerhalb von zwei Tagen Bauzeit abgeschlossen. Die Staatsstraße 2332 erhält einen neuen Geh- und Radweg von Zeilern, Gemeinde Pastetten, bis zur Landkreisgrenze Ebersberg. Baubeginn ist im Herbst 2022, die Kosten werden auf rund 900.000 Euro veranschlagt.

Der größte Brocken bei den Kreisstraßen ist die ED 5 bei Schwaigerloh

Auch in Wartenberg geht es im September 2022 auf der Staatstraße 2082 mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt los. Der erste Abschnitt zieht sich von der Aufhammer Straße bis zum Marktplatz, 2023 geht es vom Marktplatz bis zur Einmündung der ED 2 weiter. Die Gesamtkosten betragen etwa 3,2 Millionen Euro, der Freistaat stellt dafür Sondermittel aus dem Corona-Investitionsprogramm zur Verfügung.

Bei den Kreisstraßen ist an der ED 31 die Brücke bei Hohenpolding und der Deckenbau von Hohenpolding bis zur Gemeindeverbindungsstraße Schachten bereits Anfang Juni fertig gestellt worden. Der Deckenbau der ED 2 und die Sanierung der Entwässerung von Berglern nach Manhartsdorf soll in den nächsten Tagen abgeschlossen werden. Anfang Juli ist an der B 22 der Ersatzneubau der Brücke über die Goldach und die Fahrbahnsanierung bis Aichmühle geplant. Die ED 22 wird dort bis Jahresende gesperrt, die Baukosten belaufen sich auf 1,3 Millionen Euro.

Der größte Brocken bei den Kreisstraßen ist die ED 5 bei Schwaigerloh. Im Umfeld des Erdinger Ringschlusses wird die ED 5 dreistreifig aus- und es werden zwei Brücken neu gebaut. Mit dem Bau der Behelfsumfahrung wird im Herbst 2022 begonnen. Die Kosten belaufen sich auf 15 Millionen Euro.

Bei den Radwegen sind fünf Abschnitte an Kreisstraßen zur Sanierung angemeldet, das Straßenbauamt hofft dabei auf Fördermittel aus dem Programm "Stadt und Land". Außerdem schreiten die Planungen für einen durchgehenden Radweg zwischen Erding und Taufkirchen voran: Aktuell laufen sie für den Abschnitt von Grünbach bis Ottering entlang der B 388. Wenn dieser Abschnitt realisiert wird, fehlt nur noch das kleine Stückchen von Grünbach bis zur Abzweigung nach Salmannskirchen.

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