Städtebauliches Entwicklungskonzept:Für mehr Lebensqualität

Eineinhalb Jahre wurde die Gestaltung Neufahrns geplant, jetzt werden die Ergebnisse vorgestellt

Von Alexandra Vettori, Neufahrn

Jetzt wird es also spannend in Neufahrn. Am kommenden Dienstag wird öffentlich vorgestellt, was bei dem "Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept" heraus gekommen ist. Der Leitfaden mit dem sperrigen Namen steht für mehr Lebensqualität im Ortszentrum, mehr und schönere Freiräume, attraktiveren Verkehr und mehr Geschäfte; so jedenfalls sind die theoretischen Zielvorgaben für das mit staatlichen Zuschüssen geförderte Konzept.

Die Arbeit daran läuft schon seit fast eineinhalb Jahren. Vier Planungsbüros sind daran beteiligt, eines für Architektur, eines für Einzelhandel, eines für Verkehr und eines für Freiraum. Der Gemeinderat hat sich die Köpfe zerbrochen, Workshops haben stattgefunden, für Privatleute und den Einzelhandel, auch ein Bürgerspaziergang war Anfang vergangenen Jahres angesetzt, bei dem die Teilnehmer mit Luftballons markierten, was sie gut im Ortszentrum finden und was nicht so. Immerhin 60 Interessierte waren dabei, bei der Planungswerkstatt im Sommer waren es 30.

Schwerpunktmäßig sind die Maßnahmen am historischen Neufahrner Zentrum am Mesnerhaus in der Dietersheimer Straße geplant, am Marktplatz und am Bahnhofsvorplatz. Beim Mesnerhaus ist nicht nur die Sanierung schon fix, auch der Außenbereich sollte nach Ansicht vieler aufgewertet werden. Auf dem Marktplatz haben sich Bürger mehr und bequemere Sitzgelegenheiten gewünscht, mehr Grün und Spiele. Die beteiligten Planer haben das Ganze jetzt zusammengefasst und konkrete Maßnahmen für die nächsten Jahre aufgelistet. Was dabei heraus gekommen ist, kann man sich am Dienstag, 19. März, von 18 Uhr an im Rathaus anhören und -sehen. Wie Rathaussprecherin Nicole Dobner betonte, handele es sich um einen sehr dicken Packen Papier.

Der Gemeinderat hat bereits angekündigt, allein in diesem Jahr rund 2,5 Millionen Euro zu investieren. Allerdings wird der größte Posten davon in die schon lange geplante Sanierung des Mesnerhauses fließen. Kernbestandteil des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts ist es, dass rund 60 Prozent der förderfähigen Maßnahmen vom Staat bezuschusst werden. Eigentlich handelt es sich um ein Programm des Bundesumweltministeriums, die tatsächlichen Zahlungen leistet aber die Regierung von Oberbayern. Wie viel Geld Neufahrn selbst zahlen muss, kann laut Rathaussprecherin Dobner zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beziffert werden. Zu Beginn des Prozesses hat der Gemeinderat aus drei Bewerbern das Planerteam ausgewählt, das an der Konzepterstellung mitwirkt. Es handelt sich um das Architekturbüro Astrid Weisel, die Gesellschaft für Markt und Absatzforschung, die Planungsgesellschaft Stadt-Land-Verkehr und das Freiraumplanungsbüro Micheller und Schalk, allesamt aus München.

In einem Punkt hat das Konzept schon Früchte getragen, ein Beirat für integrierte Ortsentwicklung hat sich gebildet. Dem gehören Gemeinderäte, Verwaltungsmitarbeiter, Einzelhändler, Dienstleister und Banken an sowie der Marktplatz-Treff und das Neufahrner Schaufenster an. Für jeden Geldbetrag, den einer der Gewerbetreibenden in den Fonds einzahlt, legt die Gemeinde die gleiche Summe darauf, allerdings gedeckelt auf 10 000 Euro im Jahr. Als erste Anschaffung gab es im Vorjahr eine neue Weihnachtsbeleuchtung für den Marktplatz.

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