Süddeutsche Zeitung

Stadttriathlon:Bitte nicht drängeln!

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Trisport Erding plant für diesen Sommer eine Veranstaltung in kleinerer Form - vor allem für Kinder und Jugendliche

Von Julian Illig, Erding

Gemeinsam schwimmen und schwitzen, das ist im Corona-Jahr 2021 natürlich nicht möglich. Dennoch sucht der Verein Trisport Erding eine Möglichkeit, den Erdinger Stadttriathlon stattfinden zu lassen und glaubt auch, eine Lösung gefunden zu haben, doch noch liegt das Konzept aber beim Gesundheitsamt. Ob der Plan aufgeht, ist noch nicht sicher; die Pandemielage lässt eine Abschätzung nicht zu. Geplant ist der Corona-Triathlon mit weniger Teilnehmern als früher für Sonntag, 13. Juni. 1500 Menschen hatten Jahr für Jahr am Stadttriathlon n Erding teilgenommen, bis er im vergangenen Jahr wegen Corona erstmals ausfallen musste.

Wie können wir das durchführen? Das habe man sich gefragt, sagte Martin Schönfelder von Trisport Erding, der sich um das Konzept gekümmert hat. Ein Beweggrund, das Event trotz aller Schwierigkeiten in Angriff zu nehmen, seien vor allem Kinder und Jugendliche gewesen. Die seien "ohnehin sehr getroffen" von der Pandemie, deshalb wolle man ihnen "ein gesichertes Angebot bieten". Im Fokus des Sportevents sollen vor allem die Freizeitathleten stehen. Die olympische Distanz - 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren, 10 Kilometer Laufen - fällt deshalb weg. Angeboten werden nur die Kinder- und Jugenddistanzen und die Volksdistanz - 500 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen. Damit für alle Beteiligten maximale Sicherheit gewährleistet wird, ist auch der bei den Athleten beliebten Zieleinlauf in der Innenstadt gestrichen worden. Statt des üblichen Massenstarts soll einzeln gestartet werden, wie man das von Sprintrennen im Biathlon kenne. Die Startnummernausgabe und der Check-in für die Wechselzone sollen digital stattfinden, damit sich keine langen Schlangen bilden. Die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer, die für so einen Triathlon notwendig sind, sollen zudem einen tagesaktuellen Schnelltest nachweisen. Auch die Streckenführung wird der Veranstalter ändern: Alles werde so weit wie möglich zum Kronthaler Weiher hin verlegt, sagte Schönfelder.

Auch das Drumherum wird weniger sein. Zuschauer sollen so wenig wie möglich kommen, dafür denkt Trisport über einen Livestream nacht. Keine Triathlonmesse, kein Austausch untereinander, statt 1700 Startplätzen maximal 500, vieles fällt weg, weil es nicht Corona-konform ist.

Der Verein habe eine genaue Risikoanalyse durchgeführt, wo Kontakte stattfinden und wie sie vermieden werden könnten, sagt Schönfelder. Schon im Sommer hat Trisport einen kleinen Testtriathlon für ihre Kinder und Jugendlichen veranstaltet und versucht, daraus Schlüsse für den Corona-Triathlon zu ziehen.

Was sich bewährt hat, soll dann beim ebenfalls sehr beliebten Stadtlauf, der im September stattfinden soll, angewendet werden. Weil beim Stadtlauf nur gelaufen wird, sei das dann auch einfacher zu organisieren. Für den Corona-Triathlon muss Trisport jetzt erst die Rückmeldung vom Gesundheitsamt abwarten. Grundsätzlich sehe das Konzept gut aus, heißt es dort. "Aber wir wissen noch nicht welche Regeln im Juni gelten werden." Auch Schönfelder weiß um die schwierige Situation: "Planungssicherheit wird uns niemand geben, wir haben da keine Illusionen", sagt er. Sicherheit gehe vor, aber: "Die Hoffnung stirbt zuletzt, heißt es bekanntermaßen. Unser Herzblut liegt daran, wir sind gewillt das zu machen."

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Quelle:
SZ vom 16.04.2021
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