Stadt Erding:Erholungskur für Siglfinger Straße

Rathaus will Parkplätze markieren und Radweg anlegen

Von Antonia Steiger, Erding

Die Autofahrer in Erding werden Platz abgeben müssen, das hat OB Max Gotz (CSU) schon gesagt, als der Stadtrat ein Mobilitätskonzept in Auftrag gegeben hat. Das Konzept zielt darauf ab, den motorisierten Individualverkehr zurückzudrängen, ist aber noch in Arbeit. Dennoch wird es schon jetzt konkrete Veränderungen geben: Radfahrer sollen in Erding künftig in Einbahnstraßen gegen die Fahrtrichtung radeln dürfen. Und in einigen Straßen werden die Parkplätze am Straßenrand markiert; so sinkt die Zahl der Stellplätze. Erleben werden das in Kürze die Anwohner der Siglfinger Straße in Klettham. Sie ist am Rande ihrer Belastungsgrenze.

"In der Siglfinger Straße wird bald etwas verändert", sagte Gotz im Stadtentwicklungs-, Umwelt- und Verkehrsausschuss. Er wolle erst mit den Anliegern reden, anschließend könne man Aussagen über die Zahl der Parkplätze treffen. Geplant ist offenbar, dass nur noch auf einer Seite geparkt werden darf. Wenn Parkplätze markiert sind, können dort keine Lastwagen mehr abgestellt werden, weil sie in die Markierungen nicht hineinpassen. "Wenn wir die Lastwagen dort ausschließen, ist schon viel erreicht", sagte CSU-Sprecher Jakob Mittermeier. Gute Erfahrungen hat die Stadt mit markierten Parkplätzen laut Gotz in der Parksiedlung gemacht: "Es funktioniert. Dort gibt es nun auch am Wochenende freie Parkplätze." Schwierig sei es jedoch, Akzeptanz dafür zu schaffen, dass die Zahl der Parkplätze geringer wird.

Christian Famira-Parcsetich, Leiter der Stadtentwicklung im Rathaus, hatte zuvor erklärt, nach welchen Kriterien Stellplätze markiert werden. Am wichtigste sei es, sagte er, dass der öffentliche Verkehr Vorrang vor dem Privatverkehr habe. MVV, Müllfahrzeuge oder Feuerwehren beklagen sich immer wieder über zugeparkte Straßen. Famira-Parcsetich wies deutlich darauf hin, dass es keine Verpflichtung für die Kommune gebe, im öffentlichen Raum Parkflächen für Privatleute anzubieten. Dass sich das Parken zu solch einem Problem ausgewachsen habe, liege an der Nachverdichtung, am Einwohnerzuwachs, ohne dass die Zahl der Parkplätze mitwachse - und daran, dass viele Garagen anderweitig genutzt werden. Mittermeier hat das auch in der Siglfinger Straße beobachtet: Mancherorts hätten Anwohner zwei Autos, aber keines stehe auf dem eigenen Grundstück.

Die Siglfinger Straße soll außerdem einen Radweg bekommen, und zwar auf der Ostseite, dort wo die Grundschule und der Kindergarten gelegen sind und wo die kleinen Kinder sich morgens und mittags auf dem engen Gehweg drängen. Damit sei vielen geholfen, sagte Gotz. Vor allem was die Sicherheit betrifft.

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