Sportplatz Eichenkofen:Neues Totholz für Biotop

Lesezeit: 1 min

Bei Eichenkofen haben sich viele gefährdete Arten angesiedelt

Der Bund Naturschutz möchte ein Biotop beim Sportplatz Eichenkofen wieder mit stehendem Totholz bestücken, nachdem es vor zwölf Jahren auf Anregung des Holzbildhauers und Bund Naturschutz-Aktiven Wolfgang Fritz entstanden ist. Er wollte damals Kunst und Natur miteinander verbinden. Mit Hilfe der Stadt Erding, die das Grundstück zur Verfügung stellte und dem Waldbesitzerverband, der die alten Baumstämme besorgte. Aus der Kunst wurde wertvoller Lebensraum für viele seltene Tiere, wie der Insektenspezialisten Wolfgang Willner jetzt heraus fand.

Zum Beispiel nisteten sich seltene Holzkäfer aus der Hirschkäferfamilie, wie Balkenschröterund der nach der Roten Liste gefährdete Kopfhornkäfer ein. Im sogenannten Monitoring untersuchte Willner zu unterschiedlichen Jahreszeiten die Stämme und ihre nähere Umgebung auf Arten, die in ihrem Lebenszyklus auf Totholz angewiesen sind, wie der Bund Naturschutz mitteilt. Insgesamt konnten elf Käfer-, fünf Bienen-, vier Goldwespenarten und einige Spinnen-und Wanzen-, und Fliegenarten nachgewiesen werden. Willner betont, dass er ohne Totfallen gearbeitet habe und er deshalb davon ausgehe, dass noch einige weitere Arten zu finden wären. In seinem Fazit betont der erfahrene Naturfotograf: "Diese Maßnahmen sind sehr wertvoll für die Totholzbewohner, auch im Hinblick auf den dramatischen Rückgang von Insektenarten- und masse ein kleiner aber nicht zu unterschätzender und wichtiger Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt".

Gefunden wurde aber auch der ebenfalls als "stark gefährdet" eingestufte Baumschwammkäfer, der morsches, stark pilzbefallenes Holz bevorzugt und mit seiner Anwesenheit zeige, dass es nötig wäre für frischen Nachschub an Totholz zu sorgen. Nach zwölf Jahren stehen von mehr als zehn Bäumen nur ein einziger mächtiger Eichenstamm noch aufrecht, alle anderen sind schon seit längerem umgefallen. "Jetzt ist es wichtig, dass wir hier weiterarbeiten und den angekommenen Arten weiter Lebensraum anbieten", wünscht sich Wolfgang Fritz, "denn wenn wir jetzt einfach alles sich selbst überlassen, wird das Holz verschwinden und mit ihm seine spezifischen Bewohner. Das wäre doch sehr schade, weil wir wissen, dass sich hier echt etwas getan hat."

© SZ vom 13.02.2020 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: