Sport in Eitting:Internationale Bühne

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Simon Zachenhuber ist bisher im Ring ungeschlagen. Er will seinen ersten internationalen Titel holen.

(Foto: Sebastian Humm/oh)

Boxprofi Zachenhuber will Juniorweltmeister werden

Von Regina Bluhme, Eitting

Vier Jahre hat Simon Zachenhuber auf diesen Tag hintrainiert: Am Samstag, 22. Januar, kämpft der junge Profiboxer aus Reisen endlich um seinen ersten internationalen Titel. Der 23-Jährige steigt bei der IFB Juniorweltmeisterschaft im Mittelgewicht in den Ring. Die International Boxing Federation ist eine der vier großen Weltverbände - die Chance, sich international einen Namen zu machen.

Auf seinem Instagram Account, der inzwischen auf 36 300 Follower angewachsen ist, nimmt Simon Zachenhuber seine Fans gerne mit ins schweißtreibende Training: Die Fotos zeigen ihn in der Halle, auf der Laufbahn, an verschiedensten Sportgeräten. Sieht wirklich alles sehr anstrengend aus. Für den ersten Titelkampf absolviere er "extra Einheiten fürs Krafttraining und für die Ausdauer und ganz viel Sparring", sagt der junge Profiboxer am Dienstag am Telefon. Dazu kommt jetzt vor der Meisterschaft noch eine strenge Diät, das Wettkampfgewicht von 72,5 Kilo muss schließlich stimmen. Schokolade? Höchstens ein Stück Zartbitter, sagt Zachenhuber. Er koche am liebsten alles frisch, viel Obst und Gemüse. Das Training absolviert er in Stuttgart. An seiner Seite: Trainer Conny Mittermeier, ehemaliger Boxprofi und selbst aus Erding.

"Dieser Kampf am Samstag ist der bisherige Höhepunkt meiner Karriere", sagt Simon Zachenhuber. Vier, fast fünf Jahre habe er auf einen internationalen Wettbewerb hingearbeitet. "Jetzt habe ich die Chance, mir international einen Namen zu machen." Ein erster Schritt auf die große Bühne, der IFB sei einer der vier großen anerkannten Boxverbände, erklärt er. Unter anderem habe dort Henry Maske seinen Weltmeistertitel errungen.

Am Samstag tritt der 23-jährige Reisener gegen Maurice Morio an, Deutscher Meister im Weltergewicht, also eine Klasse zwischen Mittel- und Leichtgewicht, aber jetzt ein ebenbürtiger Gegner. Es ist Zachenhubers erster Kampf über die zehn Runden. Seine vorherigen Kämpfe hat der 23-Jährige alle gewonnen: 14 Kämpfe, 14 Siege, davon acht durch K.o. Der jüngste ging über acht Runden und hat ihn wirklich gefordert. Danach musste er seine Hände wegen Prellungen behandeln lassen.

Den 22-jährigen Morio kennt er bereits von einem Sparring-Training. "Wir sind beide jung und hungrig und wollen beide nach oben, das macht es ja so spannend." Am Vortag werden die beiden dann öffentlich gewogen. Ein sogenanntes Face-Off gehört am Freitag mit dazu, also ein Treffen mit dem Gegner, bei dem sich die beiden gegenüberstehen "und tief in die Augen blicken und sich vielleicht durch kleine psychologische Tricks einen ersten Vorteil verschaffen", so Zachenhuber.

In Deutschland ist der junge Sportler aus dem Landkreis Erding wegen der letztjährigen Teilnahme an der Tanzshow Let's Dance einem Millionenpublikum bekannt. Dank einer großen Fangemeinde ertanzte er sich den vierten Platz, ohne jemals einen Tanzkurs absolviert zu haben. Heute freue er sich immer, wenn er im Boxtraining ein Lied aus der Show höre, manchmal lege er sogar einen Tanzschritt hin, "aber eher um den Trainer zu ärgern".

Ein Wermutstropfen ist am Samstag allerdings auch dabei: Der internationale Wettkampf muss ohne Publikum stattfinden und ist nur im Bezahlfernsehen zu sehen. Auf jeden Fall anreisen wird aber Simon Zachenhubers Mutter Rosi Zachenhuber. Die ganze Familie unterstützt den jungen Profiboxer sehr. Der 23-Jährige ist froh: "Ich kann die Mama auf jeden Fall nach dem Kampf brauchen, egal, wie er ausgeht."

Die Veranstaltung wird am Samstag, 22. Januar, ab 19.30 Uhr vom Streamingdienst Bild+ übertragen. Simon Zachenhuber startet um circa 22.30 Uhr

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