Spannender Wochenstart:Würgeschlange im Naturkindergarten

Spannender Wochenstart: So sieht also ein Königspython aus. Ein Exemplar ähnlich wie auf diesem Archivbild wurde am Montag im Itzlinger Forst entdeckt.

So sieht also ein Königspython aus. Ein Exemplar ähnlich wie auf diesem Archivbild wurde am Montag im Itzlinger Forst entdeckt.

(Foto: Hartmut Pöstges)

Erdinger Mooswichtel entdecken im Itzlinger Forst einen Königspython. Das Tier wurde wahrscheinlich ausgesetzt

Von Regina Bluhme, Erding

Im Itzlinger Forst gehen die Erdinger Mooswichtel jeden Tag auf Entdeckungstour. Am Montag machten die Kleinen des Naturkindergartens nun einen ganz besonderen Fund: Neben ihrem Bauwagen lag im Gras eingerollt ein Königspython. Der herbeigerufene Reptilienexperte brachte die eigentlich in Afrika beheimatete Würgeschlange zunächst zur Polizeiinspektion Erding. Von dort wurde das etwa ein Meter lange Exemplar dem Veterinäramt Erding übergeben, das den Fund an die Auffangstation nach München weiterreichte.

Den vergangenen Montag wird Bettina Lenk, die Leiterin der Kindergartengruppe Mooswichtel, nicht so schnell vergessen. Gleich in der Früh gegen 8.30 Uhr sei ihnen die Schlange aufgefallen. "Das Tier lag zusammengerollt neben unserem Bauwagen", erzählt Bettina Lenk. Schnell war klar: Das ist keine der kleinen Blindschleichen, die die Kinder auch schon mal im Forst entdeckt haben. "Wir haben das Tier gleich gegoogelt", sagt Lenk. Und dann haben die Betreuerinnen die Feuerwehr und Polizei angerufen. Damit auch ja nichts passiert und die Schlange nicht entwischen kann, haben Lenk und ihre Kollegin eine Metallwanne über das Tier gestülpt und die Kinder auf Abstand gehalten. "Für die Kinder war das natürlich eine superspannende Sache. Sie haben alle gerätselt, was das wohl für eine Schlange sein kann", erzählt Lenk. Das Tier, das steifgefroren war, habe auf jeden Fall ein schönes Muster gehabt. Der Reptilienexperte hat die circa ein Meter lange Schlange dann vor Ort auch als Königspython identifiziert.

"Das war ein ganz harmloses Teil", ist der Erdinger Tierarzt und Reptilienexperte Klaus Ottis sicher. "Die Schlange tut Ihnen gar nichts." Vor 20 Jahren seien gerade Königspythons gerne in privaten Terrarien gehalten worden, "doch die Faszination hat nachgelassen". Er geht davon aus, dass das Tier ausgesetzt worden ist. Ein Glück für die Schlange, dass die Kindergartengruppe sie entdeckt hat. Der erste Frost hätte ihren sicheren Tod bedeutet, betont Tierarzt Ottis. Die Gefahr, einem Königspython in Erdings Wäldern zu begegnen, sei äußerst gering. Falls doch, "dann sollte das Tier in eine Jacke oder in eine Decke gepackt werden und am besten in einer Plastiktüte zum Tierarzt gebracht werden".

Es ist übrigens das zweite Mal innerhalb weniger Tage, dass die Polizeiinspektion Erding einen Schlangenfund zu vermelden hat. Erst vergangene Woche war beim Entladen einer Obstkiste in einer Erdinger Pizzeria eine Schlange zum Vorschein gekommen und hatte für Aufregung gesorgt. Ein hinzugeholter Schlangenexperte hatte das Reptil als harmlose heimische Ringelnatter identifiziert.

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