2020 soll es losgehen:Vorabauftrag für B 15-Umbau

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167 000 Euro für Planungen, die noch nicht beschlossen sind

Über eine Neugestaltung der Bundesstraße B 15 im Dorfener Stadtbereich wird seit Jahren diskutiert. Wie es mal genau aussehen soll, steht zwar noch nicht fest. Erst in der kommenden Sitzung Anfang Mai wird der Stadtrat festlegen und beschließen, was er wie machen möchte. Dennoch wurde vorab schon einmal einem Planungsbüro ein 167 000 Euro schwerer Auftrag erteilt, die Umgestaltung an vier Stellen der B 15 durchzuplanen. Der scheinbar voreilige Beschluss wurde von einer großen Mehrheit getragen, nachdem Bauamtsleiter Franz Wandinger erklärt hatte, dass er aus terminlichen Gründen notwendig sei. Eines ist damit wieder etwas sicherer geworden: Die Bundesstraße wird tatsächlich umgebaut.

Der Umbau der B 15 vor allem mit besseren Überquerungsmöglichkeiten muss vernünftigerweise im kommenden Jahr realisiert werden. Von Frühjahr bis Herbst 2020 wird die B 15-Brücke über die Isen abgerissen und neu gebaut. Der Verkehr durch die Stadt muss dann eh umgeleitet werden und so ergibt sich die einmalig günstige Chance für Straßenbauarbeiten auf der B 15. Das heißt: Es muss in diesem Jahr geplant werde, wie die Umgestaltung aussehen soll. Die Vorabvergabe an ein Planungsbüro sei nötig, so Wandinger, weil man sonst Gefahr laufen, später kein Planungsbüro mehr zu finden.

Der starke Verkehr auf der Bundesstraße nervt Autofahrer, Fußgänger und Radler gleichermaßen. 2010 hatte die Stadt schon einmal beschlossen, dass es so nicht weitergehen könne und unbedingt etwas passieren müsse. Es gab einen Ideenwettbewerb für eine erträglichere B 15 im Stadtbereich, doch danach passierte lange nichts mehr. Und nun muss alles ganz schnell gehen.

Städteplanerin Martina Schneider und Verkehrsplaner Ulrich Glöckl haben die Sache in die Hand genommen. Als Schneider die Ideen im Februar im Stadtrat vorstellte, zeigte sich, dass ein Umbau der B 15 allerdings diffizil ist. Eine Stelle von zentraler Bedeutung ist die Kreuzung der B 15 mit der Rosenau- und der Gartenstraße. Hier müsste wohl ein Ampelanlage hin, was aber nicht so einfach ist, weil es dazu dann Linksabbiegespuren auf der B 15 braucht und die Fahrbahn näher an die Anlieger rücken würde. Die parallel zur B 15 verlaufende abgetrennte Extrafahrbahn zwischen der Gartenstraße und der Straße Etzkapelle soll nur vor den Kitas erhalten bleiben. Schneiders schlug in diesem Bereich auch eine lang gezogene Verkehrsinsel vor, die vor allem optische Bedeutung hat. Relativ unproblematisch erschienen eine Fußgängerampel auf Höhe des Discounters Lidl sowie eine Querungshilfe in der Mühlangerstraße kurz vor der Einmündung in die B 15. Der Stadtrat gab nach der ersten Diskussion Schneider und Glöckl eine Liste mit zehn Punkten zum Überarbeiten mit.

Josef Jung (ÜWG), der eine Umgestaltung der B 15 ablehnt, hielt nun entsprechend wenig davon, eine Planung für 167 000 Euro in Auftrag zu geben, von der noch niemand weiß, wie sie genau aussehen soll. Auch Simone Jell und Ernst Giller (SPD) stimmten gegen den vom Rest des Stadtrats gebilligten Beschluss.

© SZ vom 09.04.2019 / flo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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