Solarenergie:Fotovoltaik statt Bentonit

In bald brachliegender Grube soll Anlage installiert werden

Im Rudelzhausener Ortsteil Berg soll eine weitere 2,4 Hektar große Freiflächen-Fotovoltaikanlage mit einer Leistung von drei Megawatt entstehen. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung das Genehmigungsverfahren eingeleitet. Das Gelände ist dafür geeignet: Es geht um eine Bentonit-Grube, die Ende des Jahres geschlossen werden soll. Es handle sich dabei somit um eine Konversionsfläche, sagte Bürgermeister Konrad Schickaneder, die neu genutzt werden soll. Durch den Abbau von Bentonit sei sie so in Mitleidenschaft gezogen worden, dass sie für eine landwirtschaftliche Nutzung zunächst nicht mehr in Frage kommt.

Im Bebauungsplan ist die Nutzung ausschließlich für eine Fotovoltaikanlage vorgesehen. Diese ist auf einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren befristet. Anschließend könnte das Grundstück wieder landwirtschaftlich genutzt werden. Im Ortsteil Berg gibt es bereits zwei Fotovoltaik-Freiflächenanlagen. Beide sind etwa 3,9 Hektar groß. Vorhabensträger ist die Schapfl Immobilien KG, die das Hallertauer Handelshaus mit der Planung beauftragt hat.

Zusammen mit den beiden bestehenden Anlagen wird die neue, wenn sie denn dereinst ans Netz gehen wird, nach Auskunft von Bürgermeister Schickaneder insgesamt zehn Megawatt Strom aus regenerativen Quellen erzeugen. Die Gesamtfläche der im Ortsteil Berg genutzten Konversionsfläche liegt bei zehn Hektar. "Mehr ist dort auch nicht möglich", sagte Schickaneder. Es sei Wald in der Nähe, der ansonsten für eine Beschattung gesorgt hätte.

In der Umgebung von Rudelzhausen gibt es noch weitere umfangreiche Konversionsflächen, die alle aus dem Bentonitabbau herrühren. Sie wären ebenfalls für den Bau von Freiflächen-Fotovoltaikanlagen geeignet. "Doch da müssen wir einen Riegel vorschreiben", sagte Schickaneder. Schließlich wolle keiner, dass die Rudelzhausener Ortsteile von Solarmodulen umzingelt werden. Eine Möglichkeit wäre, beispielsweise nur Fotovoltaikanlagen auf ehemaligen Gruben zuzulassen, wo der Abbau von Bentonit gerade erst beendet wurde. Ansonsten müsse man im Einzelfall entscheiden, sagte Bürgermeister Schickaneder.

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