Dorfen:Ein Dankeschön für die Erzieherinnen

Dorfen: Ministerpräsident Markus Söder und Ulrike Scharf zu Besuch im Kindergarten Sonnenhügel.

Ministerpräsident Markus Söder und Ulrike Scharf zu Besuch im Kindergarten Sonnenhügel.

(Foto: Renate Schmidt)

Ministerpräsident Markus Söder und Familienministerin Ulrike Scharf besuchen das Kinderhaus Sonnenhügel in Dorfen.

Von Thomas Daller, Dorfen

Ministerpräsident Markus Söder und Familienministerin Ulrike Scharf haben am Donnerstag das "Kinderhaus Sonnenhügel" in Dorfen besucht. Dabei drückten beide ihre Wertschätzung der Arbeit der Erzieherinnen aus, die insbesondere auch während Corona immer nur das Wohl der Kinder im Sinne hätten. Scharf kündigte an, dass man in einer "großen gemeinsamen Kraftanstrengung" versuchen werde, noch mehr Personal zu gewinnen. Söder sagte, man werde versuchen, die Ausbildungszeit zu verkürzen: "Wir schauen, ob aus den vier Jahren noch etwas weniger werden".

Es war der zweite Kindergartenbesuch an diesem Vormittag, davor waren die beiden in einer Kita in Anzing. Einen konkreten Anlass wie eine Einweihung oder ein Jubiläum gab es dafür nicht, aber nachdem im kommenden Jahr Landtagswahlen sind, mischt man sich als Staatsministerin und Ministerpräsident gern mal noch öfter als sonst unter die Leute. Ungewöhnlich ist allerdings der frühe Beginn des inoffiziellen Wahlkampfs, aber das spricht auch für eine gewisse Nervosität bei der CSU, die Politikbeobachter hinsichtlich dieser Wahl konstatieren. Passend dazu gab es als Begrüßungsgeschenk in Dorfen für Ulrike Scharf Schokolade; das sei "Nervennahrung", die man zuweilen auch brauchen könne.

Der Landkreis beteiligt sich am Projekt "Kita Digital"

Landrat Martin Bayerstorfer wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass es im Landkreis Erding 89 Kindertagesstätten gebe, zwölf Einrichtungen würden am Projekt "Kita Digital" teilnehmen. Das sei eine Neuentwicklung, die man ausbauen sollte. Er sei froh, dass Nachfrage und Bedarf weiter steigen würden. Daran beteilige sich auch der Freistaat mit hohen Fördersummen.

Ulrike Scharf betonte ihre Nähe als Abgeordnete des Wahlkreises: Sie sei nicht zum ersten mal am Sonnenhügel: "Ich war auch beim Spatenstich und bei der Einweihung dabei". 621.000 Kinder würden in Bayern betreut. Die Politik sei gefordert, dass genügend Fachkräfte ausgebildet werden. "Wir wollen Menschen begeistern für diesen wundervollen Beruf." Als Erzieher trage man eine große Verantwortung in einer Zukunftswerkstatt.

Wertschätzung ausdrücken

Söder sagte, dieser Besuch solle Wertschätzung für die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher ausdrücken. Er habe selbst vier Kinder und wisse, welche Liebe und Zuneigung Kinder in solchen Einrichtungen erfahren. Für Eltern, die Beruf und Erziehung miteinander vereinbaren wollen, seien sie unverzichtbar. Und die Kinder würden das Miteinander mit anderen Kindern lernen.

Der Ministerpräsident sprach auch von einem "Dankeschön für die Coronazeit": Die Erzieher hätten sich in der ganzen Zeit nie "nach vorne gedrängt", sondern immer die Betreuung der Kinder in den Vordergrund gestellt: "Dieser Beruf lebt von der Liebe zu Kindern." Als Ministerpräsident sei er froh, dass man im Freistaat so viele Kinder habe. "Kinder bringen Schwung in eine Gemeinde oder in einen Landkreis."

Ausbildungsjahre sollen keine Hungerjahre sein

Der Freistaat gebe pro Jahr drei Milliarden Euro für den Ausbau von Kindertagesstätten aus. Außerdem werde man schauen, ob man die Erzieher-Ausbildung verkürzen könne. In der Ausbildung bekomme man nicht viel Geld. Deshalb müsse man sie so gestalten, dass sie "keine Hungerjahre" werden. Denn das sei für junge Leute ein "schwieriges Thema". Söder vertrat den Standpunkt, dass man bei einer kürzeren Ausbildungszeit manche Lerninhalte straffen könnte, ohne dass Wichtiges verloren gehe. "Und für die Eltern gibt es auch keine Ausbildung", fügte er hinzu.

Söder sprach auch seine Wertschätzung für den Landkreis Erding an. Er sei eine Musterregion mit hoher Prosperität. Den Kindern dankte er dafür, dass sie zur Begrüßung gesungen hatten. Es gebe "Politiker-Chöre", die nicht so harmonisch klängen. Dann ging es zum Austausch von Geschenken: Der Ministerpräsident hatte Plüschbären als Schlüsselanhänger mitgebracht und forderte die Kinder auf, zu ihm zu kommen und sie sich abzuholen: "Ich beiße nicht."

Schließlich kam der Abschied. Söder, Ulrike Scharf, und ein nicht unerheblicher Pressetross, der sie begleitete, wandten sich zum Gehen. Söder wünschte noch: "Viel Spaß bei eurem Sommerfest" und die Erzieherinnen wünschten ihm noch einen "schönen Tag". Der Ministerpräsident war da wohl eher skeptisch, denn er entgegnete: "Es wird heute definitiv nicht schöner."

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