Schnelles Netz:"Weiße Flecken" in Hohenlinden

Gemeinderat diskutiert über Internetversorgung

Von Philipp Schmitt, Hohenlinden

Es gibt vier so genannte "weiße Flecken" in der Gemeinde Hohenlinden, also solche, an denen es noch keine schnelle Internetversorgung gibt. Das hat eine Untersuchung ergeben, die in der letzten Sitzung des Jahres 2018 im Gemeinderat behandelt wurde. Dabei handelt es sich um die Sauschütt im Ebersberger Forst, die Kompostanlage in Kronacker, den Tennisverein Hohenlinden und ein privates Grundstück in Neumühlhausen. Bevor 2019 endgültig entschieden wird, welche Bereiche tatsächlich für schnelleres Internet erschlossen werden, hat der Gemeinderat beschlossen, zunächst die betroffenen Eigentümer zu konsultieren.

Die gesamten Ausbaukosten bezifferte das mit der Untersuchung beauftragte Freisinger Ingenieurbüro mit 250 080 Euro. Die Gemeinde könne mit einer staatlichen Förderung von 200 064 Euro (80 Prozent), rechnen - bleibe also ein Eigenanteil von etwas über 50 000 Euro, erläuterte Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH) in der Sitzung. Grundsätzlich stehe man dem Breitbandausbau in diesen vier Bereichen "positiv gegenüber", erklärte er. Es müssten aber noch einige Fragen geklärt werden.

So gehört die Gaststätte Sauschütt den Staatsforsten, auch in den anderen Fällen seien private Eigentümer betroffen. Zunächst müsse deren Interesse an einem Breitbandausbau ermittelt werden. Trotz der Förderung durch den Freistaat bliebe an der Gemeinde schließlich noch eine erhebliche Investition hängen. Josef Neumeier (Bürgerliche) gab zu bedenken, dass etwa der Anschluss der Sauschütt an die Breitbandversorgung die Gemeinde trotz der Zuschüsse immer noch mehr als 30 000 Euro koste, ein Eigenanteil den er in dieser Höhe nicht vertreten könne. Zustimmung kam von Thomas Riedl. "Das wäre für mich trotz der hohen Förderung nicht verhältnismäßig", sagte der zweite Bürgermeister. Schließlich seien auch im Hauptort an manchen Stellen Häuser derzeit noch nicht ans Glasfasernetz angeschlossen. "Wir wissen doch gar nicht, was künftig aus der Sauschütt wird", gab Horst Bolscho (CSU) zu bedenken. Einige regten an, im Beschluss die Sauschütt auszuklammern und damit generell von einer besseren Breitbandversorgung auszuschließen.

Dagegen meldete sich Mechtild Maurer (ÜWH) zu Wort und wies auf den hohen Freizeitwert der Gaststätte Sauschütt im Forst hin. Ohne Internetanschluss sei die Gaststätte langfristig in der digitalisierten Zeit für Wanderer "nicht vorstellbar", sagte die Gemeinderätin. Bei Gesprächen mit Vertretern des Forstamts solle deshalb auch geklärt werden, ob eine Übernahme oder Beteiligung an den verbleibenden Kosten denkbar wäre. Dasselbe gilt für die Kompostanlage in Kronacker. Keine Diskussion gab es hingegen zum Internetanschluss des Tennisclubs in der Sportanlage: "Wir brauchen dort eine digitale Vernetzung", sagte Riedl.

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