S-Bahn-Ringschluss:Erding soll Tunnel bekommen

Kundgebung am 25. September: Bundes- und Landtagsabgeordnete, eine Ministerin und die Parteien im Stadtrat wollen erreichen, dass der Bahnübergang an der Haager Straße tiefergelegt wird

Von Antonia Steiger, Erding

Der Erdinger OB Max Gotz (CSU) hat immer wieder gesagt, dass aus allen Fraktionen Druck ausgeübt werden müsse. Nur damit werde der S-Bahn-Ringschluss so gebaut, dass die Stadt Erding keinen Schaden nimmt, sprich: dass die Gleise auf weiten Strecken unter der Erde verschwinden und Bahnübergänge untertunnelt werden. Am Freitag, 25. September, macht die Politik partei- und landkreisübergreifend Ernst: Bundes- und Landtagsabgeordnete von CSU, SPD, Grüne und Freie Wähler werden um 17 Uhr am Bahnübergang Haager Straße zu einer Kundgebung unter dem Titel "Kein Ringschluss ohne Tunnel" erwartet. Auch die bayerische Umweltministerin und Erdinger CSU-Landtagsabgeordnete Ulrike Scharf kommt. Veranstalter der Kundgebung sind alle im Stadtrat vertretenen Parteien und Gruppierungen und die Bürgerinitiative Bahntunnel Erding, für die deren Sprecher Winfried Busch das Wort ergreifen wird. Zweiter Hauptredner ist Gotz.

Es ist viereinhalb Monate her, dass Vertreter der Obersten Baubehörde als Abgesandte des bayerischen Innenministerium die Pläne für den Verlauf des Ringschlusses auf Erdinger Stadtgebiet vorgestellt haben. Eine Untertunnelung der Haager Straße war in diesen Plänen nicht vorgesehen. In Erding hingegen sind Politik und Bürger einer Meinung, dass die Bahn an dieser Stelle auf jeden Fall tiefer gelegt werden muss, weil die ständig abgesenkten Bahnschranken die Stadt in zwei Teile teilen würde. Gotz hat bereits mit einer Klage gedroht, falls dieser Wunsch keine Berücksichtigung findet. Noch ist die Tieferlegung laut einer Sprecherin des bayerischen Innenministeriums aber nicht in die Planung eingearbeitet. Dazu brauche es, wie sie sagte, ein Gespräch über die Finanzierung. Man rede hier über einen "zweistelligen Millionenbetrag", und es sei unklar, in welchem Umfang sich die Stadt Erding beteilige. Eigentlich sollten die Pläne nach dem Sommer der Deutschen Bahn fertig übergeben werden. Zwar trifft man sich am 25. September, an der Haager Straße. Doch auch der Bahnübergang in Altenerding steht zur Debatte, wenngleich über ihn im Mai nicht geredet wurde. Der S-Bahn-Ringschluss sei "das einzig effektive Mittel gilt, um den Straßenverkehr im gesamten Stadtgebiet zu reduzieren", heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Stadtrat und BI befürchteten jedoch "massive Verkehrsbehinderungen an den Schranken und Einschränkungen in der Entwicklung der Stadt, sollten die Übergänge bestehen bleiben".

Auch die Finanzierung ist Thema der Kundgebung. "Trotz einer entsprechenden Ankündigung von Ministerpräsident Horst Seehofer ("Sonderlasten erfordern Sondermittel") ist die Finanzierung nach wie vor offen", schreibt die Stadt Erding. Nach den Reden von OB Max Gotz (CSU) und BI-Sprecher Winfried Busch sollen in einer Diskussion Lösungen gefunden werden. Teilnehmen werden Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU), die Bundestagsabgeordneten Andreas Lenz (CSU) und Ewald Schurer (SPD) sowie die Landtagsabgeordneten Doris Rauscher (SPD), Benno Zierer, Thorsten Glauber und Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sowie Claudia Stamm und Markus Ganserer (Grüne).

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