Kandidat für den Tassilo 2018:Zehn Jahre "Uferlos"

Kandidat für den Tassilo 2018: Michael Mittermeier tritt am 8. Mai mit seinem neuen Programm "Lucky Punch - Die Todeswuchtl schlägt zurück" beim Uferlos auf.

Michael Mittermeier tritt am 8. Mai mit seinem neuen Programm "Lucky Punch - Die Todeswuchtl schlägt zurück" beim Uferlos auf.

(Foto: Christian Endt)

Das Festival feiert heuer ein kleines Jubiläum und hat sich mittlerweile zum Publikumsmagneten entwickelt. Etwa 80 000 Gäste werden erwartet.

Von Paula Gerhardus, Freising

Viele Freisinger bezeichnen das Festival als kulturellen Höhepunkt des Jahres, und in diesem Jahr findet das "Uferlos" bereits zum zehnten Mal statt. Die Uferlos Kultur und Veranstaltungs GmbH hat schon jetzt alle Hände voll zu tun, denn es werden etwa 80 000 Gäste erwartet. Für seinen Einsatz ist das Team, bestehend aus Geschäftsführer Vipo Maat und Organisator Thomas Sedlmeier, für den Tassilo-Kulturpreis nominiert. "Wir sind geehrt, dass wir als Kultur-Festival wahrgenommen werden, das ist uns immer wichtig gewesen", erklärt Maat.

Das negativ in Erinnerung gebliebene Frühlingsfest, das dem Uferlos vorangegangen war, wollten die Macher damals durch etwas Neues ersetzen, das vor allem friedlich und für jedermann geeignet sein sollte. Mit dem Uferlos schuf man 2009 dann ein Event, das regionalen Künstlern aus dem Landkreis, aber auch nationalen, sowie internationalen Musikern eine Bühne bietet, "Es ist einfach eine Plattform für gute Ideen", sagt Maat. Viele Konzerte werden in Kooperation mit der Stadtjugendpflege oder dem Freisinger Kulturamt organisiert. Maat erinnert sich an die Entstehung und Namensfindung des Festivals: "Wir standen damals auf dem leeren Gelände, das zwischen den beiden Flüssen liegt". Hinzu kam die erste Band die er damals kannte, sie trug den Namen "Uferlos". "Das hat sich dann so verbunden. Der Name ist geblieben, auch, weil keiner einen anderen Vorschlag gemacht hat", lacht der Musiker.

Nicht ganz so zum Lachen ist der enorme Kraft- und Zeitaufwand den die Organisation des Uferlos mit sich bringt. "Wir haben im Prinzip das ganze Jahr damit zu tun. Danach brauchen wir etwa zwei Monate für die Nachbereitung, von Mitte August bis Mitte September etwa sammeln wir Ideen und im Februar und März explodiert es dann quasi", spricht Maat über die Arbeit, die alle Beteiligten in das Kulturhighlight stecken. "In der Firma sind wir nur zu zweit, wir haben eine Mitarbeiterin die zwei bis zweieinhalb Tage die Woche arbeitet", den Rest stemmen die beiden Kollegen alleine. Ist es dann soweit und der Termin rückt näher, helfen etwa 200 Kräfte bei der Veranstaltung mit, die Besitzer der Stände noch nicht eingerechnet. "Das sind dann die Elektriker, Volunteers, Servicekräfte und Handwerker", zählt Maat die Beteiligten auf, "viele sind schon seit zehn Jahren dabei, ohne die wäre es gar nicht möglich", betont er, dankbar für die tatkräftige Unterstützung. "Es ist einfach ein Haufen Arbeit und manchmal erschlägt's einen." Noch schwieriger ist jedoch ein Problemfaktor, auf den man keinen Einfluss nehmen kann, so sehr man es auch möchte: "Wir sind wie jedes Jahr vom Wetter abhängig". Zwar habe man nach zehn Jahren genug Rücklagen, um bei Regen "nicht gleich zusperren zu müssen", trotzdem wünscht sich Maat natürlich auch für dieses Jahr viel Sonnenschein.

Das Festival finanziert sich größtenteils durch den Getränkeverkauf und die Unterstützung seiner Sponsoren, Einnahmen werden lediglich durch den Eintritt in die Luitpoldanlage verzeichnet, die übrigen Veranstaltungen sind für die Besucher kostenlos. "Wir wollen nicht kommerziell sein, müssen es aber in gewisser Weise aufgrund der Kosten. Die GmbH ist nur nötig, weil das Risiko so immens ist, wir haben aber keine reine Gewinnerzielungsabsicht", versichert der Veranstalter. Die beiden Organisatoren haben beide eine eigene Familie und sind berufstätig, das Uferlos sei daher eher ein Hobby, was enorm viel Zeit beansprucht. "Die Ferien kommen oft zu kurz, aber überwiegend machen wir es schon gern. Mein Sohn war neun Jahre alt als es anfing, und freut sich jetzt mit 19, umsonst Bands mitzuerleben, die er sonst nicht erreichen würde." Wichtig sei ihm vor allem auch, dass die Musiker sich freuen, "es macht natürlich Spaß, weil die Künstler auch gerne kommen".

Bei mehr als 100 Acts und insgesamt sieben Zelten und Bühnen, kommt jeder Besucher auf seine Kosten. Doch auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Neben zahlreichen Biergärten lädt beispielsweise auch das Kaffeezelt stets zu einer kleinen Pause ein. Für die kleinen Gäste werden neben einem Spielbus auch noch eine Hüpfburg sowie das DM-Kinderland organisiert. Hier können sich die Kinder schminken lassen oder an Malaktionen teilnehmen.

Stattfinden wird das diesjährige Uferlos-Festival von Freitag, 4. Mai, bis Sonntag, 13. Mai. Zu sehen sein werden unter anderem Michael Mittermeier, der seine Gäste am Dienstag, 8. Mai, um 20 Uhr, in der Luitpoldhalle zum Lachen bringt. Am Donnerstag, 10. Mai, 18 Uhr, heizt die Punk-Band "Waiting for Summer" ihrem Publikum im Freisinger Bankzelt ordentlich ein. Wer es lieber traditionell mag, kann dann am Sonntag, 13. Mai, schon um 12 Uhr, den Klängen der Freisinger Stadtkapelle im VIMpay Zelt der Firma petaFuel lauschen.

Und wer es ganz anders mal mag, der kann auch auf dem Uferlos Jodeln lernen. Traudi Siferlinger, Moderatorin der Wirtshausmusikanten im BR Fernsehen, wird am Dienstag, 10. Mai, um 14.30 Uhr im Freisinger Bank Zelt zeigen, dass "Jodeln in ist, und Jodeln kann jeder. Jodeln befreit. Jodeln ist Meditation".

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