Rudelzhausen:Große Sprünge sind nicht möglich

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Die Gemeinde Rudelzhausen verabschiedet den Haushalt für das Jahr 2017. Erstmals durchbricht sie bei den Personalkosten die Eine-Million-Euro-Grenze, vor allem wegen der Ausgaben für die Kinderbetreuung

Von Peter Becker, Rudelzhausen

Gut vorbesprochen war der Haushalt der Gemeinde Rudelzhausen. Darum habe es im Vergleich zur Vorbesprechung kaum Änderungen gegeben, sagte Bürgermeister Konrad Schickaneder (CSU) auf Nachfrage. Das Gesamtvolumen des Haushalts umfasst 7,2 Millionen Euro. Davon entfallen auf den Verwaltungsetat 5,4 und auf den Vermögenshaushalt 1,8 Millionen Euro. Große Sprünge kann sich die Gemeinde nicht erlauben, aber es ist ein solides Niveau erreicht. Im Vermögenshaushalt stehen im Kanal- und Wasserbau Maßnahmen an, die bereits in den Vorjahren geplant waren. In den kommenden beiden Jahren ist die Sanierung des Schwimmbads geplant. Ein weiterer großer Posten ist der Breitbandausbau. Im Verwaltungshaushalt fallen Maßnahmen im Straßen- und Kanalbau an. Als Überschuss sollen 332 000 Euro in den Vermögenshaushalt überführt werden. Sie stehen für Investitionen zur Verfügung.

Die Gemeindeverwaltung geht davon aus, dass in den kommenden Jahren für Straßenbaumaßnahmen etwa 400 000 Euro zur Verfügung gestellt werden können. Angesichts der Preise im Baugewerbe ist allerdings nicht damit zu rechnen, dass Rudelzhausen seine 50 Kilometer Gemeindestraßen im Eiltempo sanieren kann. Wichtigste Einnahmequellen sind die Gewerbesteuer (900 000 Euro) und der Anteil an der Einkommensteuer (1,9 Millionen Euro). An Schlüsselzuweisungen erhält Rudelzhausen 595 000 Euro. Was die Gewerbesteuereinnahmen anbelangt, kalkuliert die Gemeinde für die kommenden Jahre eher vorsichtig mit Beträgen zwischen 800 000 und 850 000 Euro. Optimistischer ist die Entwicklung des Einkommensteueranteils. Er soll kontinuierlich von 1,9 auf 2,1 Millionen Euro im Jahr 2020 steigen.

Bei den Personalausgaben durchbricht die Gemeinde zum ersten Mal die Eine-Million-Grenze (1,1). Bedingt ist dies durch steigende Lohnkosten und den erhöhten Personalaufwand in der Kinderbetreuung. An Kreisumlage zahlt Rudelzhausen in diesem Jahr 1,4 Millionen Euro. Das sind knapp 20 000 Euro mehr als im Vorjahr. Die Verwaltung rechnet damit, dass die Abgaben infolge der Kreisumlage in den kommenden Jahren steigen. Für 2018 wird mit 1,5 Millionen Euro gerechnet, für 2020 bereits mit 1,64 Millionen Euro.

Für dieses und die folgenden Jahre ist keine neue Schuldenaufnahme vorgesehen. Die Gesamtschulden sollen von 2,3 Millionen Euro zum Jahresende auf etwa 1,4 Millionen Euro im Jahr 2020 abgebaut werden. Die Steuerkraft der Gemeinde pro Einwohner hat sich in den vergangenen Jahren leicht gebessert, allerdings hinkt sie immer noch den meisten Kommunen im Landkreis hinterher.

Für 2017 sind 20 000 Euro an Instandhaltungsarbeiten am Rathaus eingeplant. 30 000 Euro sind für die Anschaffung von Feuerwehrausstattung vorgesehen. 65 000 Euro entfallen für Maßnahmen an der Schule, 22 000 Euro für solche im Kindergarten. 400 000 Euro stehen für Straßensanierungen zur Verfügung, 239 000 Euro investiert die Gemeinde in die Abwasserbeseitigung. Die Sanierungsarbeiten im Tegernbacher Schwimmbad schlagen in diesem Jahr mit 50 000 Euro zu Buche, 2018 mit 150 000 Euro. Laut Erhebung haben dieses im vergangenen Jahr etwa 7500 Personen besucht. Das jährliche Defizit liegt im Bereich zwischen 20 000 und 30 000 Euro. Tiefer muss die Gemeinde bei der Abwasserbeseitigung in Tegernbach in die Tasche greifen. Veranschlagt waren eigentlich 238 000 Euro. Die Ausschreibung hat allerdings einen Betrag von 410 000 Euro ergeben. Finanzieren wird dies die Gemeinde durch einen Griff in die Rücklagen.

© SZ vom 03.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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