Richtfest:Halbzeit auf der Baustelle

Richtfest: Für eine angemessene und stimmungsvolle musikalische Begleitung des Richtfests sorgten zwei Musikanten der Kreismusikschule Erding.

Für eine angemessene und stimmungsvolle musikalische Begleitung des Richtfests sorgten zwei Musikanten der Kreismusikschule Erding.

(Foto: Renate Schmidt)

Rohbau der Erweiterung der Erdinger Landwirtschaftsschule steht, bis Dezember soll das Gebäude fertig sein

Von Christoph Seeger, Erding

Es war ein langer Weg, doch nun hat Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) gemeinsam mit Erdings Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) und zahlreichen Gästen das traditionelle Richtfest zur Fertigstellung des Rohbaus der Erweiterung der Erdinger Landwirtschaftsschule gefeiert.

Lange hat es gedauert, bis man sich endgültig einig war, doch jetzt steht er, der zweigeschossige Anbau der Landwirtschaftsschule Erding. Entgegen dem aktuellen Trend, dass in der heutigen Zeit immer weniger junge Menschen den elterlichen Hof übernehmen wollen, investiert der Landkreis in einen Erweiterungsbau der Landwirtschaftsschule Erding, insgesamt etwa 2,7 Millionen Euro. Wobei es nach einer ersten Einschätzung von Bayerstorfer noch mehr werden könnte. Bayerstorfer sieht in dem Anbau eine "Investition in die Zukunft", wie er beim Richtfest betonte. Durch den Anbau komme der Landkreis seiner Verantwortung als verlässlicher Unterstützer der Landwirtschaft nach, so der Landrat.

Ähnlich sieht das auch Kreishandwerksmeister Rudolf Waxenberger. Für ihn sind die Absolventenzahlen der Schule eine Berechtigung für den Neubau, auch wenn heute insgesamt weniger junge Menschen als früher in die Landwirtschaft gehen würde. Zudem sieht er in dem Investment auch den Versuch, den bäuerlichen Mittelstand im Landkreis und über seine Grenzen hinaus zu erhalten und zu fördern, wie er sagte.

Auch Oberbürgermeister Max Gotz lobte die Landwirtschaftsschule als ein "Bildungsjuwel, das den Landkreis auszeichnet". Gotz zeigte sich auch erfreut darüber, dass durch den Ausbau des Parkplatzes zukünftig mehr Parkplätze zur Verfügung stehen würden. Gerade in der Gegend um das Amtsgericht sei dies eine Problematik, die sich wohl nie gänzlich entspannen werde, merkte er an. Insgesamt zeigte er sich beeindruckt von der immer noch sehr hohen Anzahl landwirtschaftlicher Betriebe im Landkreis Erding. Er hoffe, sagte Gotz, dass durch das von der Schule vermittelte Wissen sich auch kleinere Betriebe im Landkreis weiterhin halten können.

Schulleiter Otto Roski betonte, wie wichtig die Landwirtschaftsschule auch in der heutigen Zeit noch sei. Auch heute noch gebe es zahlreiche Betriebe, die von Landwirten ohne Ausbildung geleitet werden würden. Bei zunehmend komplexer werdenden Themen wie Tierwohl, Fruchtfolge oder Dünger könne dies zu Problemen führen. Seine Schule versuche, Handlungskompetenzen zu vermitteln, um auch künftig konkurrenzfähig bleiben und solche Probleme lösen zu können.

Der Beschluss zur Erweiterung und Sanierung der bereits 1898 gegründeten Schule war Ende Dezember 2017 einstimmig vom Ausschuss für Bauen und Energie beschlossen worden. Allerdings kamen zeitweise Zweifel an dem Projekt und seiner Sinnhaftigkeit auf. Auch gab es Streitigkeiten über die Position des Aufzugs und die Größe des Gartens. Am Ende stand jedoch ein Beschluss von 8:5 für das Bauvorhaben. Bereits im Dezember 2018 konnte vorzeitig mit dem Bau begonnen werden, der offizielle Spatenstich folgte im März 2019. Neben dem Anbau werden zudem auch Garten und Parkplatz umgebaut. Im Gegensatz zum Gebäude werden diese erst im kommenden Jahr 2020 fertig.

Beim traditionellen Richtspruch würdigte Anton Schlehhuber mit Wortwitz und auf außergewöhnliche Art alle beim Anbau beteiligten Parteien. Begleitet wurde das Fest von Bernd Scheumaier und Kurt Müller von der Kreismusikschule Erding. Jeweils dreimal ließ er Bauherren, Planer und Handwerker hochleben und zerbrach für jeden ein eigenes Glas an der Wand des neuen Gebäudes.

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