Rennverein Erding:Pferderennen fällt aus

Rennverein Erding: Das Herbstfestrennen, hier ein Bild von 2017, gehört zum Volksfestprogramm. Für heuer hat der Rennverein die Veranstaltung abgesagt.

Das Herbstfestrennen, hier ein Bild von 2017, gehört zum Volksfestprogramm. Für heuer hat der Rennverein die Veranstaltung abgesagt.

(Foto: Renate Schmidt)

Das Geläuf konnte nicht sicher präpariert werden, jetzt ist der Traditions­wettkampf zum diesjährigen Herbstfest abgesagt worden

Von Regina Bluhme, Erding

Immer wieder ist Annette Vogt die letzten Wochen auf der Wiese hinter dem Eisstadion unterwegs gewesen, auch mal in Gummistiefeln. Die Präsidentin des Rennvereins Erding hat fürs Walzen des Bodens gesorgt, mit Landwirten beratschlagt und an Grashalmen gezogen. Jetzt steht fest: Es wird am 1. September kein Herbstfestrennen im Rahmen des Erdinger Volksfestes geben. Vogt hat die Veranstaltung abgesagt. Das Ersatzgrundstück, das die Stadt dem Verein wegen einer Baumaßnahme zur Verfügung gestellt hat, sei traumhaft, aber sei nicht rechtzeitig gelungen, die Bahn ordentlich zu präparieren.

"Die Wiese sieht optisch toll aus, traumhaft", sagt Annette Vogt, aber leider sei es nicht gelungen, den Boden "entsprechend zu verdichten". Das Gras auf dem bisher für den Ackerbau genutzten Grundstück habe sich nicht genug verwurzeln können, "wenn man an den Halmen gezogen hat, kam gleich die Wurzel mit", sagt Vogt. Damit sei ihr einfach das Risiko zu hoch gewesen, für Mensch und Tier. Wenn der Boden nicht richtig verdichtet sei, dann könne es Mulden und kleine Hügel geben, erklärt sie. Da kann sich ein Pferd schnell mal stürzen und ein Bein brechen, "das wäre furchtbar". Auch die Sulkys könnten umkippen und die Galopper aus der Kurve rutschen, weil sie "keinen gescheiten Griff" am Boden hätten. Dazu kämen die großen schweren Pferdetransporter, "die würden wohl im Acker stecken bleiben", ist Annette Vogt überzeugt. Das hätten ihr auch einige Landwirte, mit denen sie immer wieder im Gespräch war, prophezeit und zugleich angeboten, im Notfall auch das eine oder andere Fahrzeug mit dem Bulldog aus dem weichen Untergrund zu ziehen. Darauf habe sie sich aber auch nicht einlassen wollen, sagt Vogt. "Es tut mir schon sehr leid, aber wir müssen vernünftig bleiben." Und da sei ja noch die Haftungsfrage. "Das Risiko war mir einfach zu hoch."

Dabei hatte es noch vor wenigen Wochen gut ausgeschaut für die traditionelle Erdinger Veranstaltung. Es war klar, dass die Fläche hinter dem Eisstadion, auf der seit 1990 immer am ersten Herbstfestsonntag Traber, Pony und Hutträger wetteifern, wegen der Großbaustelle für die neue Dreifachturnhalle wegfallen wird. Von Seiten der Stadt erhielt der Rennverein aber ein Ersatzgrundstück zur Verfügung gestellt. Es befindet sich nur wenige hundert Meter vom bisherigen Areal entfernt. Die Ersatzfläche sei "groß und schön" und noch dazu ganz in der Nähe des Volksfests, hatte Annette Vogt noch Ende Juni geschwärmt, als die Lösung öffentlich wurde. Vogt war zuversichtlich, dass es bis September gelingen würde, den Boden entsprechend zu verdichten.

"Jetzt lassen wir die Wiese wachsen, wir hegen und pflegen sie", erklärt die Präsidentin des Rennvereins. Im kommenden Jahr werde dann "hundertprozentig" das Herbstfestrennen im Rahmen des Volksfests stattfinden - "und dann doppelt so schön".

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: