Süddeutsche Zeitung

Rennverein Erding:Das Herbstfestrennen läuft weiter

Die Rennbahn muss einer Dreifachturnhalle weichen. Nun hat die Stadt Erding ein Ersatzgrundstück gefunden

Von Regina Bluhme, Erding

Jetzt ist es offiziell. Auch heuer wird es ein Herbstfestrennen des Rennvereins Erding geben. Lange sah es ja so aus, als würde die traditionelle Veranstaltung im Rahmen des Erdinger Volksfests ausfallen, womöglich für immer. Denn die Fläche hinter dem Eisstadion, auf der seit 1990 immer am ersten Herbstfestsonntag Traber, Ponys und Hutträger wetteifern, ist nun Großbaustelle für die neue städtische Dreifachturnhalle. Anette Vogt, Präsidentin des Rennvereins, fällt ein Stein vom Herzen: "Ich bin ganz glücklich", sagt sie. Das Ersatzgrundstück, das die Stadt für das Rennen aufgetan ist, befindet sich nur wenige hundert Meter vom bisherigen Areal entfernt Jetzt muss nur noch das Wetter passen, damit die Galoppbahn für Sonntag, 1. September, ordentlich angelegt werden kann.

Bei der Generalversammlung des Rennvereins hatte vor kurzem Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) die Katze aus dem Sack gelassen: Es gibt einen Alternativstandort für die Rennbahn. Die Stadt konnte mehrere Grundstücke in unmittelbarer Umgebung aufkaufen, "die bewirtschaftenden Landwirte müssen von Ackerbau auf Grünland umstellen", so hat es Anette Vogt im Protokoll festgehalten. Die Bahn, die nun auch in der Nähe des Volksfests bleibt, werde längs gedreht und in nordwestliche Richtung versetzt. "Sie befindet sich jetzt direkt an der natürlichen Grenze mit Bäumen an der Sempt."

"Am Anfang war es schon ein Schlag in die Magengrube", sagt Anette Vogt über die Pläne der Stadt Erding, auf dem Renngelände eine Dreifachturnhalle zu bauen. Zu Beginn habe sie gedacht, "das war es jetzt mit dem Herbstfestrennen". Oberbürgermeister Max Gotz habe ihr aber sofort zugesagt, dass es weitergehen werde, vielleicht nicht nahtlos, aber es werde weitergehen. "Da hab ich mir gedacht, ich bleibe ganz ruhig und warte ab." Das Warten hat sich offensichtlich gelohnt.

Die Ersatzfläche sei "groß und schön", schwärmt Vogt. Sie ist überzeugt, dass es den Vereinsmitgliedern dort auch gelingen wird, eine passende Galoppbahn einzuwalzen. Das sei nämlich gar nicht so einfach, der Boden müsse ja auch entsprechend verdichtet werden. "Wir hoffen auf gutes Wetter", also nicht zu viel Regen, nicht zu heiß. "Spannend und neu" werde die Frage des Strom- und Wasseranschlusses werden. Ebenso die Frage des Parkens, weil durch die Baustelle auch jede Menge Parkplätze wegfallen. Anette Vogt aber ist überzeugt, dass alles klappen wird".

Und so werden die Besucher, im Schnitt sind es laut Vogt immer so zwischen 800 und 1000, auch heuer am ersten Herbstfestsonntag spannende Rennen verfolgen können. Da sind die Traber, die sich für den Großen Preis der Stadt Erding qualifizieren. Da ist das Vereinsrennen, an dem ein paar Mutige ihr Können im Sulky unter Beweis stellen, da ist das Galopprennen für alle und das Ponyrennen für Kinder.

Das Steckenpferd von Anette Vogt ist die Hutprämierung im Rahmenprogramm. Auch heuer werden wieder Hutträger ins Rennen gehen. Für die weiblichen Besucher gibt es zwei Kategorien, nämlich originellster, selbstgebastelter Hut und das schönste Ensemble. Für huttragende Männer und Kinder gibt es eine eigene Prämierung. Anette Vogt freut sich schon jetzt auf den 1. September, vor allem ist sie froh, dass das Herbstfestrennen weiterhin stattfindet. "Das hätte auch ganz anders ausgehen können."

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Quelle:
SZ vom 26.06.2019
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