Reden wir über:Ungefährdet Pilze sammeln

Reden wir über: Michael Blaschke hat sich mehrere Jahre lang dienstlich mit Pilzen und Schädlingen an Bäumen befasst.

Michael Blaschke hat sich mehrere Jahre lang dienstlich mit Pilzen und Schädlingen an Bäumen befasst.

(Foto: Marco Einfeldt)

Markus Blaschke ist Experte der Gesellschaft für Mykologie

Am kommenden Wochenende, 26. und 27. September, findet in der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) die diesjährige Pilzausstellung statt. Besucher können sich dabei über alles Wissenswerte rund um das Thema Pilze informieren. Auch selbst gesammelte Pilze können mitgebracht und kostenlos bestimmt werden. Die SZ hat bei Markus Blaschke, einem der zuständigen Experten, nachgefragt, worauf es beim Pilze sammeln ankommt.

SZ: Herr Blaschke, was macht Sie zum Experten für Pilze?

Blaschke: Ich habe mich mehrere Jahre lang dienstlich mit Pilzen und Schädlingen an Bäumen befasst. Weil mir das gut gefallen hat, habe ich dann die Prüfung zum offiziellen Pilzberater an der Deutschen Gesellschaft für Mykologie abgelegt.

Welche Pilzsorten gibt es denn überhaupt im Landkreis?

Vor allem Maronen, Rotfußröhrlinge, Perlpilze und Safranschirmlinge. Und natürlich Steinpilze, aber für die war die Hauptsaison eigentlich schon im August.

Gibt es denn auch giftige Pilze hier in der Region?

Ja, hauptsächlich den Kahlen Krempling. Der heißt so, weil er relativ wenig behaart ist und seine Krempe recht auffällig geformt ist. Bis in die 1950er Jahre hinein war tatsächlich unbekannt, dass er giftig ist und die Leute haben ihn trotzdem gegessen. Denn der Kahle Krempling muss in der Regel mehrmals verzehrt werden, bis er zu ernsten Vergiftungserscheinungen und gegebenenfalls auch zum Tod führen kann; das ist also ziemlich heimtückisch.

Was raten Sie denn jemandem, der zum ersten Mal Pilze sammeln gehen möchte?

Auf alle Fälle jemand fachkundigen mitnehmen. Oder die Pilze während dem Sammeln schon sortieren und danach damit zu einem Experten gehen und sie bestimmen lassen.

Und was sollte man generell beachten?

Pilze können sehr leicht verderben, also sollten sie nach dem Sammeln so bald wie möglich zubereitet werden. Und natürlich nur frische Pilze sammeln! Schimmel bei Pilzen kann sehr gefährlich sein, wegschneiden hilft da nicht.

Gilt das denn auch für gekaufte Pilze - die haben doch auch oft leichte Schimmelspuren unten am Stiel?

Nein, bei gekauften Pilzen ist das in der Regel ungefährlich, denn da ist das tatsächlich bloß der Pilz an sich, der etwas weiter wächst.

Die Pilzausstellung am LWF ist am 26. und 27. September jeweils von 11 bis 17 Uhr geöffnet, Eintritt und Beratung sind kostenlos.

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