Reden wir über:Eine Lehrstunde auf dem Heimweg

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Der zwölfjährige Louis hatte mit dem THW ein besonderes Erlebnis

Interview Von Stella Vogl

Mit einem solchen Zufall hatte keiner gerechnet. Bei der Rückfahrt aus dem Bundesjugendlager in Rudolstadt (Thüringen) kam die THW-Ortsgruppe aus Markt Schwaben bei einen Unfall bei Trockau (Landkreis Bayreuth) vorbei. Auch wenn ihnen die nötigen Geräte fehlten, um am Unfallort zu helfen, konnten sie zur Vermeidung von Auffahrunfällen zumindest die Fahrspuren absichern. Nach Auskunft von Ortsjugendleiter Stefan Sandner mussten die anwesenden Jugendlichen des THW-Markt Schwaben in den Fahrzeugen bleiben und durften "natürlich nicht auf die Autobahn". Aber auch der Blick aus dem Fenster verschafft Eindrücke von der zukünftigen Arbeit bei Einsätzen, so auch bei dem zwölfjährigen Louis .

SZ: Wie lief denn das Ganze denn ab?

Louis: Wir sind angekommen, als schon zufällig das Team aus Donauwörth da war. Unsere Betreuer haben dann ihre Warnwesten angezogen und nach den betroffenen Leuten geschaut. Soweit ich mitbekommen habe, geht es ihnen gut. An dem Unfall waren zwei Erwachsene und zwei Kinder beteiligt.

Und was war das für ein Gefühl, einen Unfall aus der Nähe zu sehen?

Das war schon irgendwie komisch, weil ich einen Unfall aus dieser Nähe noch nie gesehen hatte. Wenn überhaupt, dann nur im Vorbeifahren. Aber gleichzeitig war es auch spannend.

Konntet ihr auch den Einsatzkräften bei der Arbeit zuschauen?

Ja, wir saßen nämlich im Auto und konnten zuschauen, bis die Gafferwände aufgebaut waren. Das dient dazu, dass der Unfall nicht gefilmt wird. Später ist noch die Feuerwehr gekommen und hat den überschüssigen Kraftstoff mit Bindemittel aufgenommen und die Unfallstelle mit Pylonen abgesichert. Zufällig war auch ein Ersthelfer mit einem Erste-Hilfe-Koffer vor Ort.

Warum hast du dich dafür entschieden, in der Jugendgruppe mitzumachen?

Davor fand ich die Feuerwehr ganz cool, der man aber erst ab zwölf Jahren beitreten kann. Ein Freund von mir hat dann aber das THW gefunden. Am Anfang war ich ein halbes Jahr in der Minigruppe und seitdem ich zehn Jahre alt bin, bin ich Mitglied der Jugendgruppe.

Welche Aufgaben darf man dabei übernehmen?

Wir treffen uns immer freitags um 18 Uhr und machen Übungen zur Verletztenbetreuung und ersten Hilfe. Im Sommer pumpen wir an der Sempt auch Wasser und üben so, wie man zum Beispiel bei Hochwasser vorgeht.

© SZ vom 13.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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