Recycling:Noch mal nachdenken

In Dorfen fällt schon wieder ein Containerplatz krachend durch

Die Stadt Dorfen hat kein Glück mit Standorten für Recyclingcontainer. Erst vor Kurzem musste ein nagelneuer Containerstellplatz in Oberdorfen nach heftigen Protesten wieder aufgelöst werden. Die Wertstoffsammelbehälter kamen zurück auf den Parkplatz vor dem Kindergarten, von wo sie aus Sicherheitsgründen abgezogen worden waren. In der jüngsten Bauausschusssitzung fiel erneut eine Containerverlagerung krachend durch.

Aktuell stehen die Container noch neben dem sogenannten Armenhaus der Stadt. Das Haus wird bald abgerissen. An derselben Stelle wird ein neues städtisches Wohnhaus mit Sozialwohnungen und einer großen ambulant betreuten Wohngemeinschaft für Senioren gebaut. Die zwei Papier-, ein Dosen- und ein Altkleidercontainer sollten nun, Luftlinie 420 Meter weiter nach Westen, an das Ende der Straße St. Sebastian auf einen Wendehammer verlegt werden. Das war zumindest der Vorschlag der Verwaltung, den Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) in der Bauausschusssitzung präsentierte.

Der avisierte Container-Standort erschien jedoch allen Ausschussmitgliedern als denkbar ungeeignet. Ursula Frank-Mayer (GAL), Michaela Meister (SPD) und Sabine Berger (CSU) wiesen darauf hin, dass sich dort ein gut besuchter Spielplatz befindet. Auf der Straße St. Sebastian, die nur auf einer Seite einen schmalen Gehweg hat, ist zudem fast immer Betrieb. Neben spielenden Kindern sind hier viele Spaziergänger und Radler unterwegs, die ins grüne Naherholungsgebiet zwischen Dorfen und Oberdorfen streben. Martin Heilmeier (Landlisten) gab zu bedenken, dass der Platz am Ende einer Sackgasse auch für diejenigen, die Wertstoffe loswerden wollen, maximal ungünstig gelegen sei. Und Michael Oberhofer (CSU) erkannte, dass man sich "wochenlangen Ärger" mit empörten Anwohnern einhandeln werde.

Bürgermeister Grundner räumte ein "der Standort ist nicht der exzellenteste" und votierte bei der finalen Abstimmung wie alle anderen dagegen. Und nun? Man müsse noch einmal nachdenken, sagte Grundner.

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