Im vergangenen Jahr hat die neu gegründete Realschule in Au ihren Betrieb aufgenommen, allerdings mussten sich die damals 61 Schüler mit Klassenzimmern in Containern begnügen. An diesem Dienstag wurde nun das vollkommen umgebaute und modernisierte Gebäude der ehemaligen Mittelschule eingeweiht, in das die Schüler bereits im September einziehen konnten. Inzwischen werden in der Realschule Au 126 Schüler aus den Gemeinden Au, Nandlstadt, Rudelzhausen und Attenkirchen in jeweils zwei fünften und sechsten Klassen unterrichtet.
Der Weg zur Realschule Au sei nicht einfach gewesen, daran erinnerte Bürgermeister Karl Ecker (Freie Wähler). Bereits im Jahr 2008 habe sich der Markt um eine weiterführende Schule beworben. Viele Diskussionen, Rückschläge, Durchhaltevermögen und 4700 Unterschriften aus der Bevölkerung hätten schließlich 2014 zur Genehmigung der Schule durch das Ministerium geführt. Mit dieser Realschule habe "die Vernunft gesiegt", stellte Ecker fest.
Neun Millionen Euro habe der Landkreis bereits investiert, noch einmal soviel seien für den Erweiterungsbau eingeplant, informierte Landrat Josef Hauner (CSU) in seiner Begrüßungsrede. Ohne die Unterstützung von Ministerpräsident Horst Seehofer hätte es diese Schule nicht gegeben, fügte er an. Die Realschule in Au sei die erste weiterführende Schule, die nicht an der Achse Freising - Landshut liege. Damit bekenne sich der Landkreis nicht nur zu dieser Schulform, sondern auch zur Stärkung des ländlichen Raums. In zwei Jahren, wenn sie samt Erweiterungsbau komplett fertiggestellt sei, werde die Realschule ein "Leuchtturmprojekt in der Hallertau" und eine wichtige Einrichtung zur Stärkung des Marktes Au sein. Der Um- und Ausbau, an dem 38 Firmen beteiligt waren, sei ohne Probleme verlaufen, freute sich der Landrat. Viel Lob gab es bei dem Festakt für die Schulleiterin der Realschule Freising, Christine Obermaier, die die neue Schule in Au ein Jahr lang als Zweigstelle ihrer Schule leitete. Mit dem neuen Schuljahr hat nun Kerstin Liese die Leitung in Au übernommen.
Die Schüler freuten sich vor allem über das neue, großzügige und helle Gebäude. "Wir wissen genau, die Realschule Au macht uns schlau" sangen die Sechstklässler zur Begrüßung der Festgäste. Endlich sei die Zeit der Enge vorbei, schilderte Ministerialbeauftragter Wilhelm Kürzeder. Neben der hellen Atmosphäre lobte er besonders die moderne technische Ausstattung und die Internetarbeitsplätze. In der heutigen digitalisierten Welt sei es wichtig, dass Schüler mit modernen Medien umgehen, aber auch lernten, sie verantwortungsvoll zu nutzen, betonte Kürzeder. Mit dieser Realschule, die dem Nachwuchs einen dualen Bildungsweg ermögliche, seien die Weichen richtig gestellt worden. Auch Wilhelm Kürzeder brach eine Lanze für die Schule auf dem Land, denn im Gegensatz zu anonymen Städten fänden Kinder und Jugendliche hier Halt und fühlten sich zu Hause.