Krähenplage:50 000 Euro für Falkner

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Erding kämpft weiter gegen geschützte Vögel

Von Antonia Steiger, Erding

50 000 Euro plant die Stadt Erding an Ausgaben für kommendes Jahr ein, um die Krähen weiter zu bekämpfen. Wie das gehen soll, ist aber noch unklar. Der Umweltschutzreferent Thomas Schreder (CSU) machte den Stadträten während der Haushaltsberatungen und anlässlich eines Antrags der SPD zu diesem Thema nochmals deutlich, wie schwierig das Problem zu lösen ist. Eigentlich müsse man die Regierung von Oberbayern dazu bringen, den Schutzstatus der Krähe ähnlich wie den des Bibers zu verändern. Das heißt, es sollte die Möglichkeit geben, die Krähen "zu entnehmen", wie Schreder sagte. Beim Biber sei das ein mehr als zehn Jahre dauernder Kampf gewesen. "Bei den Krähen sind wir noch weit weg davon."

Möglichkeiten sieht Schreder aber im Einsatz eines Falkners, der auch in Meitingen bereits erfolgreich Krähen vergrämt habe. Ein Falkner würde zwischen 40 000 und 50 000 Euro im Jahr kosten. Ihn ein Jahr einzusetzen, wäre aber zu wenig, eher zwei oder drei Jahre hintereinander. Die SPD hatte gefordert, 20 000 Euro für die "nachhaltige Beseitigung" der Nester einzuplanen, im Haushalt waren ursprünglich nur 10 000 Euro vorgesehen. Schließlich schlug OB Max Gotz (CSU) vor, 50 000 Euro für 2020 einzuplanen. Dies sei nicht nur ein Signal an die Bevölkerung, sondern auch eines an die Regierung von Oberbayern. "Wir sind bereit, viel Geld in die Hand zu nehmen", sagte Gotz.

Mehr als tausend Nester gab es bei der letzten Zählung, wie Schreder ausführte. Nicht nur in Erding, sondern in ganz Bayern und Deutschland habe sich der Krähenbestand deutlich erholt. Die Kolonie im Stadtpark sei allerdings "eine der größten innerstädtischen Populationen in ganz Deutschland". Sie anzutasten, war der Stadt Erding bislang nicht erlaubt, und so wird es nach Schreders Einschätzung auch bleiben. Nester in Splitterkolonien zu entnehmen, bringt allerdings auch nicht so viel: Die Krähen nisteten an genau der gleichen Stelle wieder. Den Vorwurf der SPD, es sei bisher nichts passiert, wies Schreder zurück. Die Möglichkeiten einer Vergrämung seien "klar definiert". Es liefen weiterhin Gespräche.

© SZ vom 11.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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