Preisgericht benennt sechs Teilnehmer:Glänzend besetzter Wettbewerb

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Markus Heinsdorff hat an der Expo 2010 in Shanghai mitgewirkt und will nun in Erding Stadtteilkunst schaffen

Antonia Steiger

Die Haager Straße bekommt einen neuen Anziehungspunkt: Am südlichen Eingang zur Altstadt unmittelbar an der Sempt soll ein Kunstwerk platziert werden, für das die Stadt Erding einen Gutachterwettbewerb auslobt. Mittlerweile sind die sechs Teilnehmer bekannt, unter ihnen der international bekannte Künstler Markus Heinsdorff. Er hat das Deutsch-Chinesische Haus bei der Expo 2010 in Shanghai gestaltet.

Das Rathaus hatte zunächst 22 Künstler dazu aufgefordert, Referenzen abzugeben, 15 haben geantwortet. Ein Preisgericht hat aus diesen Angeboten sechs Künstler ausgewählt und sie zur Teilnahme aufgefordert. Außer Heinsdorff sind dies Josef Moser aus Pretzen, Harry Seeholzer aus Erding, Dietrich Förster aus Kinsau, Roland Kessler aus Andechs und Tom Kristen aus Weil. Heinsdorff ist der mit Abstand prominenteste Teilnehmer.

Aufmerksamkeit erregte er bei der Expo 2010 in Shanghai mit dem aus Bambus errichteten Deutsch-Chinesische Pavillon, der als einziger Bau eine der Prämissen der Expo exakt erfüllte, wie die SZ damals schrieb: Er werde den Prinzipien der Nachhaltigkeit gerecht, weil er aus nachwachsendem Material errichtet sei und sich leicht ab- und anderswo wieder aufbauen lasse.

Heinsdorff ist 1954 in Steinkirchen geboren, er studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München Bildhauerei bei Robert Jacobsen. Auch in Erding ist ein Werk von Heinsdorff zu sehen: Er hat die Metallkugel geformt, die den Platz vor dem Verwaltungsgebäude der Sparkasse Erding-Dorfen am Alois-Schießl-Platz erheblich aufwertet und besonders nachts unter Beleuchtung wirkt.

Der Bildhauer Dietrich Förster hat seinen Arbeitsschwerpunkt auf Kunst im öffentlichen Raum gelegt, unter anderem in der TU Garching ist eine schwebende Raumplastik von ihm zu sehen. Robert Kessler hat sich der Kinetic Art verschrieben, wie er auf seiner Homepage verkündet. Der Spie gel hat im attestiert, dass seine Kunstwerke "ästhetische Leichtigkeit und Bedeutungsschwere vereinen". Tom Kristen hat zuletzt 2011 den Wettbewerb für Kunst im öffentlichen Raum in Landshut gewonnen: Sein "Lichtbrunnen" erleuchtet den Platz vor dem Neubau des Landesamtes für Finanzen, 122 Künstler hatten sich um die Teilnehme beworben.

Bestens bekannt im Erdinger Land sind dagegen Josef Moser und Harry Seeholzer. Von Josef Moser stammt die bronzene Kuh auf dem Kleinen Platz, eine Skulptur, die besonders von Kindern sehr geliebt wird. Seeholzer hat unter anderem den Weidenhain in Taufkirchen geschaffen, zum dem auch ein an Stonehenge erinnerndes Baummonument gehört. Vor dem Rathaus in Taufkirchen plätschert ein Wasserspiel, ebenfalls ein Werk Seeholzers.

Die sechs Künstler bekommen jeweils 1500 Euro von der Stadt, nun haben sie Zeit bis zum 16. Dezember. Dann findet die Präsentation im Museum Erding statt. Anschließend fällt das Preisgericht die Entscheidung. Dem Preisgericht gehören Bürgermeister Max Gotz, der Zweite Bürgermeister Ludwig Kirmair, Hermann Schießl (alle CSU), Petra Bauernfeind (UWE), Eva Kolenda (SPD), Hugo Gruber (Erding jetzt) und Roswitha Bendl (ÖDP) an.

Als nicht-stimmberechtigter Preisrichter ist der Stadtbaumeister Sebastian Henrich mit von der Partie. Das Kunstwerk soll einen Bezug zur Stadt Erding herstellen. Es soll direkt neben der Sempt liegen, daher lässt sich Wasser leicht einbeziehen. Die Ausführung hat "witterungsbeständig, dauerhaft und im Unterhalt sparsam" zu sein, diese Forderung ist den Künstlern mit auf den Weg gegeben worden.

© SZ vom 24.10.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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