Preisgekrönte Dokumentationen:Vom Chiemgau bis nach Kuba

Der Dorfener Naturfilmer Jan Haft hat eine ganze Reihe von neuen Produktionen abgeschlossen, die 2017 im Fernsehen gezeigt werden

Mehr als 200 Preise hat der Dorfener Naturfilmer Jan Haft auf deutschen und internationalen Filmfestivals mittlerweile erhalten und ist gemessen daran der wichtigste und beste Naturfilmer Deutschlands. Seine Naturfilmwerkstatt "Nautilusfilm" hat auch im vergangenen Jahr wieder renommierte Preise abgeräumt, und 2017 werden zahlreiche seiner neuen Filme auf BR, ARTE, NDR, WDR, HR und ORF zu sehen sein. Das Spektrum seiner aktuellen Arbeiten zieht sich vom Chiemgau bis nach Kuba.

Hafts Filme haben 2016 wieder zahlreiche Auszeichnungen erhalten, vor allem "Magie der Moore" und "Der Chiemsee". Darunter war auch eine Auszeichnung des weltweit renommiertesten Festivals, der englischen "Wildscreen". Haft: "Allerdings übertrumpft ein Doppelgewinn aus der Heimat alle Erfolge in Jackson Hole, Bristol und anderswo in der Welt: Unser Kinofilm über das Moor hat auf dem Darßer Naturfilmfestival 2016 sowohl den Hauptpreis als auch den Publikumspreis bekommen. Und da wir unsere Filme in erster Linie für das Publikum herstellen, freut uns die letztgenannte Auszeichnung besonders. Das nehmen wir dankbar wahr und sehen es als Ansporn, mit Vollgas in die anstehenden Projekte zu starten."

Nautilusfilm hat bereits einige Filme fertig gestellt, die noch gar nicht ausgestrahlt wurden: Aufbauend auf ihrem Einteiler über den Chiemsee, hat Haft, ebenfalls für den BR, einen Zweiteiler über den Chiemgau gemacht; eine Region, die zu den schönsten Bayerns gehört. Der Film widmet sich dem beständigen Wandel dieser Landschaft, blickt zurück auf ihre Entstehungsgeschichte und wagt einen Blick in die Zukunft. Dabei kommen auch Menschen des Chiemgaus zu Wort, etwa ein Naturfotograf, ein konventioneller Landwirt, ein Naturführer, ein Gebietsbetreuer, eine Wirtin sowie Einheimische und Touristen. "Chiemgau im Wandel" ist kein klassischer Naturfilm und wird im Sommer 2017 auf dem Sendeplatz "Bayern erleben" zu sehen sein. Vor wenigen Wochen erst hat das Naturfilmteam die Sendebänder zweier Filmprojekte beim Bayerischen Fernsehen abgegeben, auf die sie sehr stolz sind. "Kinder der Sonne - unsere Schmetterlinge" und "Biene Majas wilde Schwestern" - beides Filme voll ungewöhnlicher Perspektiven und mit vielen Naturgeschichten und Verhaltensweisen aus der Insektenwelt, die zumindest so wohl noch nie im Fernsehen zu sehen waren.

Neben Tier- und Naturfilmen für das Fernseh-Hauptabendprogramm, haben sie sich im zurückliegenden Jahr auch anderen Formaten gewidmet. So stellt Nautilusfilm eine Serie moderierter Kurzfilme für eine Umweltbildungsplattform (www.filme-umweltbildung.de) her. Für das Bayerische Umweltministerium durften sie zwei Filme herstellen, über Wasservögel und über besondere Naturschönheiten des Freistaats. Diese Filme abseits des "Fernsehgeschäfts" sind nicht immer kurze Clips und Trailer. Im Auftrag der Deutschen Wildtierstiftung hat Nautilusfilm 2016 mit den Dreharbeiten für einen langen Naturfilm begonnen mit dem Titel: "Die wahre Geschichte von Bambi". Die Dokumentation kommt 2018 / 19 in die deutschen Kinos.

Bis Ende 2017 stellt Nautilus einen Film über "Norwegens Fjorde" (NDR, ARTE, ORF) her, in dem viel Spektakuläres zu sehen sein wird, nicht nur aus dieser faszinierenden, abgrundtiefen Unterwasserwelt. Seit diesem Jahr arbeitet das Team von Jan und seiner Frau Melanie Haft auch an einem Film über heimische Bäche ("Lebensadern der Landschaft" BR, ARTE, NDR, ORF) und über Island unter Wasser ("Island von Unten" WDR, ARTE, BR). Erst vor wenigen Tagen haben sie mit dem Bayerischen Fernsehen einen Vertrag unterzeichnet für einen Film über Kuba ("Wildes Kuba" BR, ARTE, WDR, HR). Und weil damit ihr Fernweh fürs erste gestillt sein wird, bereiten sie einen großen Zweiteiler vor, wieder über einen Lebensraum vor der Haustüre. Weitere Projekte im In- und Ausland sind in der Planungsphase.

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